Das Stampfen und Beben von Lorenz Büffels Füßen auf der Bühne und das der von Hunderten von Gästen, die es ihm am vergangenen Montagabend im Megapark nachmachen, wirkt noch nach. Denn bei den Songs gehört das lautstarke, rhythmische Trampeln in Anlehnung an das scheue Wildtier, zu den Markenzeichen der Auftritte des Schlagersängers. In dem Moment betritt auch eine zierliche Frau, Isa Glücklich, die Bühne und will die beinahe 1000 Besucher an diesem Abend mit einem Kinderlied von sich überzeugen. Man merkt ihr die Aufregung an, die aber in den nächsten Sekunden von ihr abfällt. Der prominente Schlagersänger und die junge Frau geben musikalisch alles, und zu den Klängen des Familienohrwurms „Guck mal diese Biene da” liefern die beiden Künstler eine ausgefeilte Tanzperformance ab. Nach beinahe fünf Minuten ist ihr Auftritt vorbei.Das Publikum klatscht begeistert, Fans wollen Autogramme von Glücklich und Selfies mit der Sängerin aufnehmen. Die 32-Jährige sagt: „Für mich war der Moment oben auf der Bühne unglaublich. Ich zittere immer noch vor Glücksgefühlen am ganzen Körper”. Doch Zeit, ihren großen Auftritt am Party-Hotspot „Ballermann” zu verarbeiten, hat sie nicht. Denn gleich geht es mit dem Programm im Megapark weiter.
Vor ihrer Karriere als Kinderdisco-Star war die aus Steinheim im Kreis Höxter bei Paderborn stammende Sängerin zehn Jahre Flugbegleiterin bei Air Berlin. Durch die Geburt ihrer eigenen Tochter vor fast drei Jahren hatte Glücklich die Idee, vor einem Publikum Kinderlieder zu singen. Und schon bald folgten die ersten Shows in Familienclubs in der Türkei, auf Fuerteventura, Mallorca und in Deutschland und Österreich. Mit ihrer neuen Gesangskarriere hat sie ihren Traumjob gefunden. Sie sagt: „Jeder Auftritt vor Kindern ist einzigartig. Das Schönste ist, wenn ich auf der Bühne stehe, mir die Kinder zujubeln oder mich anfassen und ich ihre leuchtenden Augen sehe. Doch wenn ihnen etwas nicht gefällt, drehen sie sich einfach um und gehen weg.”
Bei einem ihrer Liveacts in einem Ferienclub in Fuerteventura lernte sie zufällig Lorenz Büffel kennen. Der Partysänger sagt: „Isa hatte so eine tolle Ausstrahlung, und mein kleiner Sohn war sofort fasziniert von ihr.”
Sogleich hatten die Partyikone und Glücklich den Einfall, gemeinsam einen Song zu produzieren. Das Ergebnis: „Guck mal diese Biene da – Summ Summ”. Und dieses Stück sollte nicht nur bei Glücklichs üblicher junger Zielgruppe – der Drei- bis Siebenjährigen –, sondern auch bei den Partyleuten gut ankommen.
Lorenz Büffel, der früher als Club-Animateur in verschiedenen Ländern arbeitete, sagt hierzu: „In Italien, Griechenland und auch auf Mallorca sind Kinderlieder etabliert. Auch bei moderierten Shows treten in diesen Ländern und Regionen immer auch Kinder auf, nur in Deutschland nicht. Doch vor allem jetzt nach der Corna-Zeit ist es wichtig, dass Kinder und Eltern durch diese Songs und das Tanzen und Singen miteinander in Kontakt gebracht werden.” Büffel, der zu den etabliertesten Künstlern auf der neuralgischen Partymeile an der Playa de Palma gehört, fügt dem hinzu: „Unser Ballermann-Kult lässt eigentlich jede Form von Musik zu und lebt von einer bunten Mischung. Dazu können auch Kinderlieder gehören.”
Für die Saison auf der Baleareninsel stehen für Isa Glücklich noch rund 20 Auftritte in verschiedenen Clubs an. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrem Mann Alexander Frömelt, der zugleich ihr Manager ist. Und ihre großen und kleinen Fans, die Glücklich nicht live erleben konnten oder von dem Kinderdisco-Wirbelwind nicht genug bekommen, können bald ein Album der Sängerin kaufen. Denn am 6. Mai erscheint die erste CD der Sängerin mit dem Titel „Disco Kinder” auf dem Markt.
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