Es wird rassig zur Sache gehen.

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Morente ist ein klingender Name in der Welt des Flamenco. Zum Klingen gebracht hat ihn vor allem Enrique Morente. Der 2010 verstorbene Sänger revolutionierte wie nur wenige andere den Flamenco – ganz so, wie es Paco de Lucía mit der Gitarre vermochte.

Umso passender ist es, dass am Mittwoch, 9. März, die beiden jüngeren Kinder des Cantaors, Soleá und Kiki Morente die erste Ausgabe des Festivals Paco de Lucía im Teatre Principal in Palma eröffnen, das bis 13. März jeden Tag ein Konzert auf dem Programm stehen hat.

Wie ihre ältere Schwester Estrella sind sie die beiden Geschwister in die großen Fußstapfen ihres Vaters getreten. Zumindest, was das Singen betrifft. Was den Stil angeht, gehen sie allerdings eigene Wege. Und das ist durchaus im Sinne der Veranstalter, die vorab erklärten: „Das Festival will junge Talente unterstützen, die aus der Tradition heraus innovativ sind, ganz nach dem Motto von Paco de Lucía.”

Das eklektischste Familienmitglied ist unbestritten Soleá Morente, die 1985 in Madrid geboren wurde und in Granada, der Heimatstadt ihres Vaters, aufwuchs. Bedingt durch ihr Elternhaus – der Vater Cantaor, die Mutter Bailaora – war sie von klein auf von Flamenco umgeben. Aber sie war auch stets für andere Musikstile offen, weshalb sie weder Funk noch Rhythm & Blues noch Indie-Rock links liegen lässt.

Ein Musikjournalist beschrieb Soleá Morente einmal als Kreuzung, in der verschiedene Wege aufeinander treffen: „Einige kommen aus dem Pop, andere aus dem Flamenco, wieder andere aus dem Rock.” Entsprechend verwendet die Sängerin für sich auch nicht die Flamenco-Bezeichnung Cantaora, sondern bezeichnet sich schlicht als „flamenca” und „rockera”.

Eben diese Vielseitigkeit haben Soleá Morente zwei renommierte Auszeichnungen eingebracht. Zum einen 2018 den Preis der Fundación Princesa de Girona. Mit der Verleihung honorierte die Jury nicht nur ihre Fähigkeit, den Flamenco mit anderen Stilen zu fusionieren. Sie betonte außerdem: „Soleá zeichnet sich durch ihre unternehmerische Fähigkeit aus, musikalische Projekte in einer Welt zu leiten, die für Frauen oft schwierig ist.” Ein Jahr später zeichnete der Spanische Nationalrundfunk RNE die Sängerin mit dem Preis „El Ojo crítico” in der Kategorie „Moderne Musik” aus.

In Palma wird Soleá Morente zusammen mit ihrem Bruder Kiki, bürgerlich José Enrique, auftreten. Erst kürzlich stand er als Sänger bei der Verleihung der Verdienstmedaillen von Andalusien im Rampenlicht.

Kiki Morente ist der Jüngste der Familie. Nach zehn Jahren Musikstudium hat der 31-Jährige nun ebenfalls begonnen, sich als Sänger seinen Weg zu bahnen. Mit seinem ersten Album „Albayzín” präsentierte er sich 2017 dem Publikum noch mit klassischem Flamenco. Anderenfalls hätte man ihm die Ohren abgeschnitten, verwies er in einem Interview mit Augenzwinkern auf seine familiäre Herkunft.

Sein zweites Album „El Cante”, das 2021 auf den Markt kam, ist dagegen auch von aktuellen Entwicklungen geprägt. Bei seinen neuen Songs hat Morente den traditionellen Gesang mit modernen Elementen wie elektronische Klänge oder Trap-Rhythmen verpackt.

Im Teatre Principal in Palma werden Soleá und Kiki Morente Themen von ihren jüngsten Alben „Aurora y Enrique” und „El Cante” präsentieren. Das Konzert am 9. März beginnt um 20 Uhr. Die Tickets für die Konzerte im Teatre Principal kosten 8 bis 35 Euro. Eintrittskarten und Programmhinweise zu sämtlichen Konzerten des Festivals Paco de Lucía sind über die Website festivalpacodeluciamallorca.com erhältlich.