In Sachen Corona-Pandemie liegen die Sieben-Tage-Inzidenzen von Deutschland und Spanien seit Freitag auf gleichem Niveau. Allerdings bei ganz unterschiedlichen Tendenzen. Während in Spanien der Trend seit langem rückläufig ist, befindet er sich in der Bundesrepublik steil in Anstieg.
Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitag, 3. September, für Deutschland eine Sieben-Tage-Inzidenz von 80,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. Seit Ende Juli sind in der Bundesrepublik die Werte am Steigen.
Das spanische Gesundheitsministerium meldete ebenfalls am Donnerstagabend, 3. September, eine Sieben-Tage-Inzidenz von 80,62 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am Freitag waren es sogar nur 75,6 Fälle pro 100.000 Einwohner. Hier ist der Trend seit Juli am Sinken.
Mallorca und die Nachbarinseln folgen dem spanischen Trend dicht auf. Am Freitag sank die Sieben-Tage-Inzidenz auf 88,6 Fällen pro 100.000 Einwohner. Hier hatte es seit dem Frühsommer nach einer langen Niedrigstphase plötzlich einen starken Anstieg gegeben, der auf Abiturreisen von Abschlussschülern vom spanischen Festland zurückgeführt wurde. Mit neuen Restriktionen wie einem nächtlichen Versammlungsverbot bekamen die Behörden auf den Balearen das Problem aber wieder in den Griff.
Infolge des Anstiegs auf Mallorca hatte die Bundesrepublik die Balearen am 11. Juli zunächst zum Risikogebiet, zwei Wochen später, am 27. Juli, sogar zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft. Die Herabstufung erfolgte vier Wochen später. Aufgrund des danach erfolgten Rückgangs des Inzidenzgeschehens ist Mallorca seit dem 29. August aus deutscher Sicht kein Hochinzidenzgebiet mehr.
Die Lage auf den Balearen ist auch in Sachen Impfquote entspannter als in Deutschland: Während in der Bundesrepublik lediglich 61 Prozent der Bevölkerung über einen vollständigen Impfschutz verfügen, sind es auf den Inseln derzeit fast 77 Prozent.
Hinzu kommt die hohe Impfquote gerade unter jungen Menschen, für die Mitte September wieder die Schule beginnt. Nach Angaben des balearischen Gesundheitsministeriums haben 70 Prozent der Schüler ab 12 Jahren die erste Impfdosis bereits vor Beginn des Schuljahres erhalten. Die wissenschaftlichen Gesellschaften für Pädiatrie auf den Balearen brachte ihre Zufriedenheit über die als hoch bewertete Impfrate auf den Inseln zum Ausdruck, insbesondere wenn bedacht wird, dass mit dem Impfen der jungen Bevölkerung über 12 Jahre auf Mallorca erst im August begonnen hatte. Hier waren die Balearen spanienweit Vorreiter gewesen.
Nach Angaben des Ministeriums haben gegenwärtig bereits 66 Prozent der 12- bis 15-Jährigen und 77 Prozent der 16- bis 19-Jährigen ihre erste Dosis erhalten. Diese Zahlen werden in den kommenden Tagen weiter steigen. Ziel der Behörden ist es, einen vollständigen Präsenzunterricht in den Schulen gewährleisten zu können.
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