König Felipe VI bei seiner Weihnachtsansprache 2020.

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Bei seiner mit Spannung erwarteten Weihnachtsansprache hat König Felipe VI. der Bevölkerung Mut zugesprochen: "Weder das Virus noch die daraus resultierende kritische wirtschaftliche Lage werden uns klein kriegen", sagte das Staatsoberhaupt am Donnerstag in seiner ausgestrahlten Fernsehansprache. Die Situation sei zwar schwierig, gleichwohl sei es notwendig, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

In seiner Weihnachtsbotschaft bezog sich Felipe indirekt auch auf seinen Vater Juan Carlos, gegen derzeit die Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung ermittelt. "Ethische und moralische Grundsätze gelten für alle Bürger und stehen über familiären oder persönlichen Bindungen", sagte Felipe. Der König bezog damit Stellung zu den Vorwürfen, die derzeit gegen Altkönig Juan Carlos im Raum stehen.

Spaniens Politiker reagierten unterschiedlich auf die Weihnachtsansprache des Staatsoberhauptes. Pablo Casado, Vorsitzender der konservativen PP, nannte die Rede auf Twitter "makellos". Der König beweise seine Nähe mit jenen Bürgern, die am meisten unter der Pandemie und der Krise zu leiden haben. Felipe verteidige die nationale Einheit und den Vorbildcharakter der Institutionen. "Mit diesem König an unserer Seite werden wir die Krise überstehen", schrieb Casado.

Politiker der Linksparteien wie Podemos warfen dem König vor, sich nicht deutlicher von seinem Vater distanziert und die Vorwürfe konkret angesprochen zu haben. Der Ex-Präsident Kataloniens, Quiz Torra, twitterte: "Die Skandale des Altkönigs sind auch die Skandale des amtierenden Königs."