Die Dünenlandschaft von Es Comú in Muro gehört zum Albufera-Naturpark. Stricke sollen die Leute davon abhalten, querfeldein zu laufen. Das gelingt nur mit mäßigem Erfolg. | Jonas Martiny

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Hier und dort kann man auch in den dicht bebauten Urlauberorten noch erahnen, wie Mallorcas Küste einst ausgesehen haben muss, als dort noch nicht Apartmentblöcke und Hotels aus dem Boden gestampft worden waren. Mancherorts gibt es noch unbebaute Grundstücke, meist ein paar Querstraßen entfernt vom Meer, auf denen die typischen Strandkiefern aus sandigem Boden wachsen. Vollkommen unberührte Dünenlandschaften aber findet man auf der Insel nur noch an wenigen Stellen.

So etwa im Bereich Es Comú an der Platja de Muro. Der Küstenstreifen gehört zum Albufera-Naturschutzgebiet. Vom Wind grotesk geformte Kiefern wachsen hier ebenso wie Stech-Wacholder und Dünen-Trichternarzissen. Mit Seilen abgesperrte Sandwege führen durch das Gebiet.

Doch nicht jeder Besucher hält sich daran. Hier und dort führen unübersehbar Trampelpfade ins Dickicht. Und das, obwohl Schilder unmissverständlich darauf hinweisen, dass es nicht erlaubt ist, die Wege zu verlassen. Das Problem: Wenn Besucher und Badegäste abseits der Wege durch den Sand stapfen, treiben sie die Erosion der Dünen voran. Darum ist es unerlässlich, die ausgewiesenen Wege nicht zu verlassen.

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Zum Dünengebiet an der Playa de Muro existieren drei Zugänge: Einen am Carrer Arenes, wo es auch einige Parkplätze gibt. Einen an den Casetes des Capellans bei Can Picafort, wo ebenfalls Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Auch an der Küstenlandstraße Ma-12 gibt es zwei Zugänge, dort aber kann man nicht parken. Jenseits der Dünenlandschaft befindet sich der einsamste Strandbereich der Platja de Muro.

Folgt man der Küste in östliche Richtung, gelangt man bald nach Can Picafort und dann, noch ein paar Kilometer weiter, zum Landgut Son Real. Neben einem Museum mit einer Dauerausstellung zur Geschichte der Possessió kann man dort einen Spaziergang durch die weitgehend unberührte Küstenlandschaft bis ans Meer machen. Vier Routen führen über das weitläufige Gelände.

Auch im Hinterland von Son Serra de Marina, wiederum ein paar Kilometer weiter in östlicher Richtung, ist die Küstenlandschaft ziemlich gut erhalten, vor allem auf Höhe des Strandes Arenal de sa Canova. Dort führt ein Holzsteg parallel zum Meer durch die Dünen, von dem aus man einen guten Überblick über die Gegend hat. In kleinerem Maßstab kann man Dünen auf Mallorca auch noch an der Küste von Artà und Capdepera erleben, nämlich in der Cala Torta, der Cala Mesquida und der Cala Agulla.

Der Bericht ist Teil des Themas der Woche in der aktuellen MM-Ausgabe (45/2020), erhältlich am Kiosk, auch in Deutschland, oder per E-Paper.