Im Sommer gleichen viele Buchten oft "Bootsparkplätzen". Nun gelten strengere Regeln. | M. Cladera

TW
6

Die neuen Regeln des Umweltschutzplans für die Südküste von Mallorca sorgen bei Boots- und Yachtbesitzern und Charterfirmen für Empörung. Der Plan der Balearen-Regierung sieht vor, dass Boote, die länger als 16 Meter sind, in Zukunft nur noch in einer Tiefe von mindestens 15 Metern ankern dürfen. Dies gilt für besonders hoch frequentierte Buchten wie die Cala Murada, Cala Sa Nau und Cala Mondragó. In der Cala Mondragó, die in einem Naturschutzgebiet liegt, sind die Regeln noch etwas strenger. Dort dürfen in Zukunft nur noch Boote mit einer maximalen Länge von zwölf Metern ankern. Ganz verboten ist dies für Charter- oder Mietboote.

Die Vereinigung der Yachtbetreiber hat angekündigt, dagegen vorzugehen. Diese Regeln seien "ein Angriff auf den Wirtschaftszweig."

Ähnliche Nachrichten

Der Präsident der Vereinigung der mediterranen Segler, Biel Dols, kann dies ebenfalls nicht nachvollziehen. "Es gibt keinerlei fachliche Gründe, die dafür sprechen", sagt er. Das Argument, den Tourismus "einschränken" zu wollen, überzeuge nicht, denn es treffe auch die Mallorquiner. Ein Boot zu mieten sei in Zeiten, in denen Ankerplätze rar und teuer sind, immer beliebter.

Der Vorsitzende des Verbandes der Freizeitschiffer, Jaime Darder, wirft der balearischen Regierung Unwissenheit vor. Verbieten sei keine Lösung, sagt er. Eine Branche werde kriminalisiert. Man verkenne, dass es die Charterbranche sei, die die fehlenden Einnahmen durch Touristen dieses Jahr durch Vermietung an Einheimische etwas ausgeglichen habe.

Umweltminister Llorenç Mas verteidigt das geplante Vorgehen. Es gehe darum, Ordnung zu schaffen, indem große Schiffe weiter draußen ankern müssen. Das Charterverbot in der Cala Mondragó entspreche den Vorgaben des Naturschutzprogramms (PORN). Ziel sei es, die Massifizierung von Menschenansammlungen zu reduzieren, sowohl an Land, als auch im Wasser.