Die Regional-Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln hat am Mittwoch, 7. Oktober, für die vergangenen 24 Stunden 90 Neuansteckungen mit Corona nach Madrid gemeldet (Dienstag: 92).
1 weiterer Todesfall ist den Angaben zufolge durch die Krankheit zu beklagen. Die Gesamtzahl der Coronatoten auf den Balearen beträgt seit Ausbruch der Pandemie 317. Ebenfalls seit Beginn der Coronakrise haben sich auf den Balearen insgesamt 14.822 Menschen infiziert.
Als genesen gelten am Mittwoch 196 zusätzliche Personen. Von ihnen hatten 17 in Krankenhäusern gelegen.
Die Zahl der erfolgten PCR-Tests betrug am Mittwoch 2479 (Dienstag: 2265). Seit Beginn der Coronakrise wurden auf den Balearen insgesamt 290.455 PCR-Tests gezählt.
Die Zahl der Patienten, die mit einer Coronainfektion im Krankenhaus behandelt werden, lag am Mittwoch auf Mallorca bei 169 (Dienstag: 178). Auf den Intensivstationen befinden sich derzeit 41 Patienten, (Dienstag: 40). 2339 Personen werden in häuslicher Quarantäne versorgt (Dienstag: 2391).
Die Inseln verfügen über etwa 1000 Betten für Coronakranke und 200 Intensivbetten. (Im März waren es rund 180 Intensivbetten gewesen. Die Höchstzahl der Krankenhauseinlieferungen hatte auf dem Höhepunkt der Coronakrise am 4. April 592 betragen.) Viele Personen, die momentan in Krankenhäusern liegen, befinden sich dort, weil sie zu Hause nicht isoliert werden können.
In Seniorenheimen sieht die Lage wie folgt aus: Insgesamt zählten am Mittwoch 114 Bewohner der Residenzen zu den "aktiven" Coronafällen (Dienstag: 116), 97 von ihnen müssen im Krankenhaus behandelt werden (Dienstag: 104). Seit Beginn der Pandemie starben auf den Balearen 158 Senioren, die in Altersheimen untergebracht waren, mit einer Coronainfektion.
Unter dem Gesundheitspersonal auf den Inseln gibt es derzeit 41 aktive Fälle (43 waren es auch am Vortag), 116 Mitarbeiter im Gesundheitssektor (129 waren es am Vortag) stehen unter Beobachtung, da sie engen Kontakt zu Infizierten gehabt haben.
Die spanische Zentralregierung gab die Sieben-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner für die Inseln am Dienstag mit 58,03 an (Montag: 55,59). Diese Angaben waren Anfang September allgemein in die Kritik geraten, da wegen Verzögerungen und Übertragungsproblemen zu wenig Fälle in die Statistik in Madrid flossen. Zutreffender ist nach Angaben der Balearen-Regierung die 14-Tage-Inzidenz, die am Dienstag bei 132,06 lag (Montag: 133,37).
Die sogenannte Positivitätsrate, das heißt der Prozentsatz der positiven Tests im Vergleich zu allen PCR-Tests, die in einem bestimmten Zeitraum vorgenommen wurden, betrug am Mittwoch nach Angaben des balearischen Gesundheitsministeriums 3,64 Prozent (Dienstag: 4,08). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt in einem im Mai veröffentlichten Dokument, dass dieser Prozentsatz unter 5 Prozent bleiben sollte, "vorausgesetzt, dass die Überwachung umfassend" ist, das heißt, dass eine korrekte diagnostische Strategie verfolgt wird.
6 Kommentare
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@TTT: "Ziemiak. Berlin habe "ein krasses Vollzugsproblem". - erinnert an Madrid ... Die NZZ schreibt: "Vorbildliches Italien, chaotisches Spanien: zwei Länder und ihre sehr unterschiedlichen Leidenswege" Nachzulesen: www.nzz.ch/international/corona-krise-vergleich-zwischen-spanien-und-italien-ld.1578413 @Mario: Sehr erfreulich, dass Sie hier auf "medrxiv.org" referenzieren. Bedauerlich, dass Sie die Aussagen von Prof. Dr. med. Matthias Schrappe so wiedergeben, dass sie möglicherweise nicht bzw. falsch verstanden werden. Jeder Natur- & Sozialwissenschaftler, der eine Uni mit Abschluss verlässt weiß: kein Testverfahren ist zu 100 % sicher! Ist es besser, eine Person, die nicht infektiös ist, unwissend in Quarantäne zu schicken (Fehler 1. Art), als eine Person, die infektiös ist, unwissend nicht in Quarantäne zu schicken (Fehler 2. Art). Interessant sind daher zunächst Meta-Studien zur Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten der beiden Fehler-Arten tatsächlich sind. Es bedarf sehr guter Mathematik-Kenntnisse!!!
"...betrifft leider auch die publizistisch aufgeladene Ausdehnung des Testumfanges. Wer viel testet ist ein durchsetzungsfähiger Politiker. Wenn man die Methode der PCR aber an der Infektiosität, also der einzig relevanten Fähigkeit zur Weitergabe des Virus, validiert, dann haben wir einen erheblichen Anteil an falsch-positiven Befunden. Wir schicken also Personen in Quarantäne, die nicht infektiös sind, vor allem bei Ausbleiben oder nach Abklingen der Symptome. Genau dies hat jetzt auch eine Review des Oxforder Zentrums für Evidenz-basierte Medizin ergeben. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.08.04.20167932v4
Nachtrag zum Kopfschütteln: Mitten in der zweiten Welle habe Berlin am vergangenen Samstag den "Tag der Clubkultur" organisiert und zum Feiern aufgerufen. "Das ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit", so Ziemiak. Berlin habe "ein krasses Vollzugsproblem". und da wundert man sich warum Berlin zum Hotspot wird.
@Miriam: Verstehe Sie nicht, dass eine Reisewarnung kein Reiseverbot ist? Ihre Anhäufung abwertender Adjektive - wie wollen Sie gesehen werden?
Laut dem aktuellen Bericht vom RKI wurden auf vier Wochen betrachtet am häufigsten Deutschland, Türkei, Tschechien und Rumänien als wahrscheinliche Infektionsländer genannt. Das sind alles Familienbesuche und keine normalen Urlaubsreisen. Ferner Türkenhochzeiten, Shisabars und Kneipen. Das hat alles nichts mit dem normalen Tourismus zu tun.
Von 169 Coronas im Krankenhaus kommen 97 Patienten aus Seniorenheimen. Man muss kein Hellseher sein, das Durchschnittsalter der Corona-Kranken liegt bestimmt weiter deutlich über 80 Jahre. Der Rest der Infizierten kommt aus den Armenvierteln Palmas und einer Behinderteneinrichtung. Die Wahrscheinlichkeit, von einem fliegenden Golfball getroffen zu werden, ist bei dem normalen Verhalten von im Herbst meist älteren Touristen, deutlich höher, als einem Corona-Kranken auf der Insel zu begegnen. Am gefährlichsten ist der Stau vor den Corona-Teststationen an den deutschen Flughäfen. Die deutsche Politik und das deutsche Beamtentum ergötzen sich regelrecht an iihren Reisebeschränkungen. Dafür werden die Hot Spots in Deutschland, die durch osteuropäische Familienbesucher und türkische Hochzeiten verursacht werden, verschwiegen. Der deutsche Urlauber bringt den Virus nicht nach Mallorca und auch nicht zurück nach Deutschland. Er wird aber von der Politik auf widerliche Art stigmatisiert und moralisch in die Ecke gestellt. Das beweisen auch die Zahlen des RKI. Laßt uns endlich wieder auf die Insel, ohne unnötige Schikanen. Oder riegelt auch das versiffte Berlin ab. Ohne Sonderegelung für die Politiker. Habe fertig.