Die Maske ist auf Mallorca pflicht – allerdings darf man sie im Café absetzen. | M. A. Cañellas

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Die Behörden auf den Balearen mahnen zu Ruhe und Besonnenheit. Die Corona-Situation sei unter Kontrolle, nur wegen der massiven Testungen und dem gut funktionierenden Aufspür-Netz seien die Fallzahlen nun vergleichsweise hoch.

Die extrem hohe Zahl an asymptomatischen Infizierten (70-90 Prozent) zeige, dass die "Corona-Tracker", die Infektionsketten nachverfolgen, auf Mallorca gute Arbeit leisten. So gut wie alle Ausbrüche seien eingegrenzt und unter Kontrolle. Fast alle Infizierten hätten sich bei Familientreffen, Trinkgelagen oder Großzusammenkünften auf engem Raum angesteckt.

Die Fallzahlen im Einzelnen: Am Freitag meldeten die Balearen 134 Neuinfektionen, am Donnerstag waren es noch erheblich mehr, nämlich 264 gewesen, übers vergangene Wochenende waren 222 neue Fälle gezählt worden. Die Daten seien zwar hoch, dennoch sei die Situation nicht vergleichbar mit Fabruar oder März, da der Druck auf das Gesundheitswesen im Moment nicht vorhanden sei.

Am Freitag wurden glücklicherweise 133 zusätzliche Personen wieder als geheilt gemeldet. Damit stieg deren Zahl inselweit auf 2545.

Laut der Balearen-Regierung befanden sich auf Mallorca am Freitag 114 Personen wegen einer Ansteckung mit Covid-19 in den Kliniken der Insel, 35 davon aber nicht aus gesundheitlichen sondern aus sozialen Gründen, da sie zu Hause nicht isoliert werden können. 17 Menschen müssen intensivmedizinisch betreut werden. Zum Vergleich: Im März waren die knapp 180 Intensivbetten der Inseln fast komplett ausgelastet.

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4285 Menschen haben den Angaben vom Freitag zufolge sich seit Beginn der Pandemie auf den Balearen mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt. Die 7-Tage-Inzidenz liegt weiter über der kritischen Marke von 50. Ab diesem Wert behält sich das deutsche Robert-Koch-Institut vor, eine Gegend zum Risikogebiet zu erklären. Die Behörden auf Mallorca versichern aber, in Kontakt zu den Behörden in Deutschland zu stehen. Diese wüssten, dass die hohe Inzidenz auf Mallorca auf eine große Zahl an asymptomatischen Patienten dank eines guten Trackings zurückzuführen sei.

Situation in Spanien: Landesweit wurden am Donnerstag 2935 Neuinfektionen gemeldet, deutlich mehr als am Mittwoch (1690) und am Dienstag (1418). Allerdings musste die Autonome Gemeinschaft Madrid Fälle nachmelden, wie wegen technischer Probleme am Dienstag nicht übermittelt worden waren.

Am stärksten betroffen sind Madrid (842 neue Fälle, allerdings an zwei Tagen), das Baskenland (545) und Aragonien (418). Laut Gesundheitsdienst sinken die Fallzahlen in Aragonien und Katalonien, wo sich das Virus ab Juli als erstes wieder stark verbreitet hatte, wieder.

Beide Regionen hatten früh Maßnahmen ergriffen, unter anderem große Zusammenkünfte verboten und das Nachtleben stark limitiert. Fernando Simón, Spaniens oberster Corona-Beauftragter, sagte: "Das zeigt, dass man die Kurve auch mit milden Maßnahmen abflachen kann". Die 7-Tage-Inzidenz für Gesamtspanien lag am Mittwoch bei 56,42.

AKTUALISIERT UM 15.10 UHR