Die zahlreichen Berichte und Informationen von allen Seiten würden eine gewisse Panik in der Bevölkerung erzeugen, so die balearische Gesundheitsministerin Patrícia Gómez, die am Donnerstag gemeinsam mit dem Infektionsexperten Javier Arranz vor die Presse trat, um den Menschen auf den Balearen eine "Nachricht der Besonnenheit" zu übermitteln.
Gleichzeitig wurden neue Maßnahmen zur Prävention und zu schnellem Handeln im Falle von auf den Inseln auftretenden Infektionen bekanntgegeben. So wurde eine Expertenkommission aus Vertretern des Gesundheits- und Bildungsministeriums, der Rathäuser und der Delegation der Zentralregierung auf den Balearen gebildet, die als Krisenstab das weitere Vorgehen planen soll.
Um "unnötige Krankenhausbesuche" zu vermeiden, wurden ferner acht Einsatzgruppen bestehend aus je einem Arzt und weiterem medizinischen Personal gebildet, die Infizierte ohne oder mit nur leichten Symptomen in regelmäßigen Abständen zu Hause betreuen. Auch die entsprechenden Abstriche zur Klärung, ob eine Infektion vorliegt, können zu Hause durchgeführt werden.
Sollte sich ein Urlauber infizieren, wird dieser in einem abgeschirmten Bereich des Krankenhauses untergebracht. Wie man mit einem Hotel verfährt, in dem sich ein Infizierter aufgehalten hat, müsse der balearische Gesundheitsdienst entscheiden.
Auf Teneriffa war Anfang der Woche eine Ferienunterkunft mit 1000 Gästen komplett abgeriegelt worden, nachem dort vier Coronavirus-Fälle entdeckt wurden.
Ab sofort werden auch keine Verdachtsfälle mehr gemeldet. Das schüre nur Angst in der Bevölkerung, so die Experten. Vielmehr teile man lediglich die Fälle mit, in denen sich tatsächlich ein Bürger mit dem Virus infiziert hat.
Die Balearen-Uni UIB steht zudem in engem Kontakt mit drei Studenten, die derzeit ihren Erasmus-Aufenthalt an norditalienischen Universitäten absolvieren und jetzt nach Mallorca zurückkerhen wollen. Sie sollen von Experten der Hochschule bezüglich möglicher Ansteckunsgefahren und dem richtigen Hygieneverhalten nach der Rückkehr gebrieft werden.
In Spanien waren die Coronavirus-Fälle in den vergangenen 48 Stunden auf insgesamt 23 angestiegen. Mehrere davon stehen in keinem Kontakt zu anderen Infizierten und haben auch keine Reisen in den vergangenen Wochen unternommen, was den Verdacht nahelegt, dass das Virus schon länger unentdeckt im Land umhergeht.
Auf Mallorca hatte es Anfang des Monats einen ersten Covid-19-Fall gegeben. Ein in Marratxí lebender Brite infizierte sich bei einem Freund in den französischen Alpen. Nach einer Woche auf der Isolierstation des Großklinikums Son Espases in Palma wurde er als nicht mehr infektiös und geheilt entlassen. Seither wurden auf den Balearen keine Coronavirus-Fälle mehr gemeldet.
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