Im Fall um Sexualdelikte in Jugendzentren ermittelt auf Mallorc die Polizei. | R.S.

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Die mutmaßliche Gruppenverwaltung einer 13-jährigen Heimbewohnerin aus Palma hat sich zu einem Politikum entwickelt. Am vergangenen Mittwoch wies die Polizei Vorwürfe der balearischen Ministerin für Soziales, Fina Santiago, zurück, sich nicht ausreichend um die Angelegenheit zu kümmern. Die balearische Regierungspräsidentin Francina Armengol schloss politische Rücktritte aus und forderte für Maßnahmen gegen sexuelle Ausbeutung mehr Geld aus Madrid.

Javier de Juan, Chef des balearischen Sozialdienstes, der unter anderem für Jugendheime zuständig ist, sagte am Freitag bei einer Anhörung im Balearen-Parlament: "Wir müssen die Situation selbstkritisch anlysieren".

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Fünf der sechs jugendlichen Verdächtigen erschienen am Mittwoch zu einer Aussage vor dem Jugendgericht. Vor derPolizei hatten sie behauptet, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt habe. Angeblich gibt es Whatsapp-Texte, die dies belegen. Das Mädchen war an Silvester aus dem Heim nach Son Gotleu geflohen, wo es Drogen und Alkohol konsumierte. Anschließend soll es in einer Wohnung in der Brennpunktsiedlung „Corea” in Camp Redó zu den Übergriffen gekommen sein.

In den Folgewochen meldete die Sozialbehörde (IMAS) 16 Fälle, in denen minderjährige Heimbewohnerinnen in Prostitution verwickelt waren oder missbraucht wurden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Mädchen gezielt der Prostitution zugeführt werden. IMAS kündigte gleichzeitig an, für die Missbrauchsopfer noch in diesem Jahr ein neues Heim auf Mallorca zu eröffnen. (mais)