So soll die ehemalige städtische Polizeidezernentin Angélica Pastor 2016 "zu ihrem eigenen Schutz" über einen längeren Zeitraum von ihren engsten Mitarbeitern abgehört worden sein. Die Rede ist von Gesprächsmitschnitten, die anschließend der Nationalpolizei und den Ermittlungsrichtern zugespielt worden sein sollen. Diese wiederum führten zu jender Zeit die Ermittlungen im Fall Cursach.
Einer dieser Mitschnitte soll während eines Besuchs Pastors in der Redaktion der Lokalzeitung "Ultima Hora" entstanden sein. Die Gewerkschaft der Journalisten verurteilt die heimlichen Aufnahmen aufs Schärfste und fordert eine schnelle Aufklärung der Hintergründe.
Grund für die umstrittenen Tonbänder war offenbar die Tatsache, dass Pastor – damals oberste Polizeichefin Palmas – im Rahmen des Falls Cursach Ermittlungen gegen die eigenen Leute einleiten musste und sich deshalb immer öfters Drohungen und Anfeindungen ausgesetzt sah. Mit den Mitschnitten wollte ihr Team offenbar sicherstellen, dass es dafür Beweise gibt und entsprechende Handlungen auch verfolgt werden können.
"Ultima Hora" vermutet, dass noch andere Gründe dafür vorliegen könnten, dass Pastor ausgerechnet bei einem Besuch in der Redaktion dieser Zeitung aufgenommen wurde. So seien die Beziehungen zwischen dem Medienhaus Serra, in dem "Ultima Hora" erscheint, und den Ermittlungsrichtern und Staatsanwälten angespannt gewesen, weil "UH" mehrfach als einziges Inselmedium kritisch die Ermittlungsmethoden im Fall Cursach hinterfragt hatte.
Pastor will von den Tonbändern nichts gewusst haben. Wie "Ultima Hora" schreibt, zeigte sie sich erschrocken und überrascht. (cze)
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Interessante Auffassung von Rechtsstaatlichkeit.