Wer an öffentlichen Brunnen trinkt, muss nichts zahlen. | Patricia Lozano

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Wenn aller zwei Monate die Wasserrechnung eintrudelt, muss Willibald Herster (Name von der Redaktion geändert) heftig schlucken. In den Sommermonaten zahlt er teilweise über 400 Euro fürs Wasser. „Klar, wir ha- ben ein Einfamilienhaus mit Garten”, fügt der MM-Leser aus Arenal (Llucmajor) an. Doch auffällig ist, dass ihm 2003 für einen ähnlichen Was- serbrauch lediglich 86 Euro in Rechnung gestellt wurden.

Die Wasserversorgung für die Gemeinde Llucmajor ist an das Unternehmen Aqualia übertragen. Doch die Preise bestimmt weiterhin der Gemeinderat, sie werden im Amtsblatt Boib veröffentlicht.

In Llucmajor gelten seit 2014 folgende Sätze für Privatpersonen: Bei einem Verbrauch bis 30 Kubikmeter fallen 0,49 Euro pro Kubikmeter (cbm) an; bei einem Verbrauch von 30 bis 60 cbm werden 0,97 Euro fällig; ab 60 cbm kostet der Kubikmeter dann 2,11 Euro. 2002 bis 2014 galten noch folgende Preise: 0,37 Euro (bis 30 Kubikmeter), 0,44 Euro (30 bis 60 Kubikmeter) sowie darüber hinaus 0,60 Euro.

Die Staffelung ist auf Mallorca üblich und soll zum Wassersparen anregen. Hinzu kommen zehn Prozent Mehrwertsteuer plus Abgaben für Wasserzähler und die Instandhaltung des Netzes.

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Signifikant ist also die Preissteigerung in den beiden hohen Verbrauchsstufen. Gerade Haushalte mit vielen Personen und auch Gartenbesitzer bekommen das zu spüren.

In der Inselhauptstadt Palma sind die Stadtwerke Emaya für die Wasserversorgung zuständig. Nach der Trockenheit im Jahr 2016 wurden die Preise gerade für Vielverbraucher erhöht. Auch dort gibt es eine Staffelung: 0,60 Euro (bis 10 Kubikmeter), 84 Cent pro Kubikmeter bei einem Verbrauch von 10 bis 20 cbm; 1,38 Euro (20 bis 40 cbm); 3,09 Euro (40 bis 80 cbm) und wer noch mehr verbraucht, entrichtet 5,76 Euro pro Kubikmeter.

Laut der spanischen Verbraucherzentrale liegt Palma damit auf Platz 4 der teuersten Wasserpreise in ganz Spanien. Umweltschützer und Hydrologen halten diese Wasserpreise für unabdingbar, um die Ressourcen der Insel zu schonen.

(aus MM 08/2019)