Zwei der drei wohnungslosen Zechpreller vor dem Gerichtsgebäude. | Ultima Hora
Palma, Mallorca18.01.19 09:01
Drei Wohnungslose haben sich in Palma de Mallorca ein sündteures Festmahl im Restaurant Casa Gallega am Innenstadtring Avenidas gegönnt, wollten nicht zahlen und wurden dann noch handgreiflich. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochmittag. Die Männer bestellten zunächst zwei Flaschen Weißwein. Dann orderten sie Büffelfleisch für fast 80 Euro. Hinzu kamen mehrere "Chupitos", Muscheln, "Pimientos de Padrón", Tiramisú und zwei Flaschen Rotwein.
5 Kommentare
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.... und was hat der Richter gesagt? Bei einer Verurteilung hätte der Steuerzahler die Kosten übernommen. Bei Freispruch hätten sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten müssen. Hier war der Wirt das Problem. In einer Bar hat ein junger Mann sich aufgeregt, weil der Kellner sofort kassiert hat während ich " Kredit " hatte.
Die drei haben nur konsequent die Schwächen des Systems genutzt. Bist du mittellos und lebst auf der Straße, dann haben Staat und Gesellschaft keine echten Sanktionsmöglichkeiten mehr. Gepfändet kann nichts werden, die Rechtsverfolgung kostet den Geschädigten zusätzlich Geld und ein Gefängnisaufenthalt wird als willkommene Möglichkeit zur Erholung vom Leben auf der Straße genutzt. Hier kommt die Justiz ans Ende ihrer Möglichkeiten und wahrscheinlich kommt auch hier nichts bei heraus, ausser einer Einstellung des Verfahrens.
Da hatte einer ganz eindeutig immer noch Hunger^^ (...und ab in die Vorzensur)
Die wären in meinem Lokal noch nicht mal bis zum Tisch gekommen, wenn sie so ausgesehen hätten wie die 2 auf dem Bild.
"Zechprellerei" ist kein Delikt. In diesem Fall wurde eine Bestellung aufgegeben und die Leistung erbracht. Hätten die drei mit der Begründung die Zahlung verweigert, das Essen wäre ansich ungenießbar gewesen und sie hätten es nur wegen ihres großen Hungers gegessen, wäre der Fall als ziviler Rechtstreit mit ungewissem Ausgang, vor ein ganz normales Zivilgericht gekommen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und das die großen Hunger hatten, ist auch nicht so einfach zu widerlegen. Bliebe Vorsatz, weil entsprechende Geldmittel nicht mitgeführt wurden. Dann einfach für 4 bestellen und schonmal anfangen. Man wäre eingeladen aber offenbar versetzt worden. Sowas kann passieren. Zumindest einmal. Der Fall zeigt wieder mal exemplarisch, dass Gewalt nur sehr selten etwas verbessert.