Mitarbeiter der Polizei bei der Hausdurchsuchung nach der Festnahme der Tasverdächtigen. | Polizei / Screenshot

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Der spanischen Nationalpolizei ist in einer gemeinsamen Aktion mit Europol ein Schlag gegen den internationalen Frauenhandel geglückt. Landesweit wurden 15 zumeist aus Afrika stammende Verdächtige festgenommen, acht von ihnen alleine auf Mallorca. Weitere Festnahmen erfolgten in Alicante (5) und Las Palmas auf den Kanaren (2), teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Auf Mallorca konnten drei Frauen aus der Gewalt der kriminellen Organisation befreit werden, auf den Kanaren zwei weitere aus Nigeria stammende Opfer. Die Frauen waren unter falschen Versprechungen von Schleppern nach Europa befördert worden. In Spanien angekommen, wurden die Frauen zur Prostituion gezwungen und sexuell ausgebeutet. Die Zuhälter machten die Opfer mit Todesdrohung per Voodoo-Zauber gefügig und nötigten sie, angebliche Beförderungskosten von jeweils 35.000 Euro abzuzahlen.

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Die Organisation hatte aktive Mitglieder in Libyen und Nigeria. Alle Stationen auf dem Landweg und die Überfahrt nach Spanien wurden von kriminellen Kontakt- und Begleitpersonen überwacht, hieß es weiter. Die Frauen stammten aus den schwächsten Gesellschaftsschichten. Sie wurden in Spanien unter menschenunwüdrigen Lebensbedingen in Wohnungen untergebracht, wo sie sich prostituieren mussten.

Wie die Polizei anlässlich des Europäischen Tages gegen den Menschenhandel zusätzlich mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 536 Ermittlungen wegen des Verdachts der sexuellen Ausbeutung aufgenommen. In deren Verlauf kam es zu 1219 Festnahmen. 290 Frauen konnten von den Beamten aus ihrer Lage befreit werden.