Die Flaschenpost, die Guillem Mas am Strand von Sa Ràpita im Süden Mallorcas gefunden hat, stammt zwar nicht aus früheren Jahrhunderten. Nett ist sie aber allemal.
Auf Englisch und Spanisch wird dem Finder darin eine Belohnung von mindestens 100 Euro in Aussicht gestellt, wenn er sich per E-Mail mit der Crew des russischen Segelschulschiffs "Kruzenshtern" in Verbindung setzt. Das tat Guillem Mas und kontaktierte zudem seinen Nachbarn Sebastià Roig in Campos, der zufällig auch als Honorarkonsul der russischen Föderation amtiert. Dieser wiederum informierte die Medien.
Wie es in der Post heißt, wurde die Flasche am 22. März auf dem Weg von Vigo nach Barcelona zwischen Ibiza und Mallorca ins Meer geworfen. Die "Kruzenshtern" wurde 1925 als deutsches Segelschulschiff "Padua" gebaut und diente in der NS-Zeit mehrfach als Filmkulisse. Später wurde es als Reparationsleistung an die Sowjetunion übergeben.
Heute nutzt das russische Ministerium für Fischwirtschaft die Viermachtstahlbark zur Nachwuchsausbildung für die Fischereiflotte. Seit 1974 nimmt sie erfolgreich an vielen internationalen Regatten teil und hält diverse Rekorde für Ozean-Überfahrten. Das nach dem baltischen Admiral Johann Adam von Krusenstern benannte Schiff ist der letzte der berühmten "Flying-P-Liner". (mic)
7 Kommentare
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Da hat mir ein ehem. Mitsegler geschrieben, das monderne Unternehmen ihren Nachwuchs an Führungskräften 14 Tage auf Windjammer zur Mitarbeit schicken, damit sie die Grundzüge des Teamworks, Zuverlässlichkeit, Eigenverantwortung und Kollegialität erlernen. Dies gilt auch für Marinekadetten in diversen Armeen auf der Welt. u.A. Russland, Polen, USA, Argentinien.....und auch bei der Deutschen Bundesmarine.
Im Mai ist in ja in Hamburg Hafengeburtstag und da ist der Pott Stammgast. Besichtigung kostet wenig, aber von Seefahrtromantik kann da kaum sprechen. Die Soldaten sind alle freundlich, wie Russen eben. Aber mit dem Schrott über die Meere zu donnern, ist was für harte Jungs. Unsere Pamir ist im Atlantik versunken, fast 100 Tote, Passat und Peking sind oder werden Museumsschiffe. Trotzdem ist es toll, diese alten Schiffe zu sehen.
Welch eine schöne Idee der russischen Besatzung, sogar kombiniert mit einer Belohnung, da freue ich mich für den spanischen Finder!
joewandsbek@ Danke, aber das weiss ich. Es geht um "allgemeine Schwestern" im Sinne von grossen Seglern die es Gott sei Dank noch gibt, und nicht Baumuster.
Schöner Artikel. Aber Hajo, die Schwestern der Kruzenstern sind oder waren Pamir, Passat und Peking. Letztere wir gerade in HH aufgebaut. Das waren die T-Liner
Eine sehr schöne Geschichte. Ich habe die Russen als sehr gastfreundliche und sehr kultivierte Menschen erlebt. Wer noch nie in Moskau oder St.Petersburg war, unbedingt empfehlenswert. Schade dass Russland immer so negativ dargestellt wird von unseren Medien.
Ein super Schiff, die Kruzenshtern, wie auch die Schwestern Sedov, Mir und Kershones(wird Überholt). Aber auch Alexander von Humboldt II, Christian Radich, Stad Amsterdam, etc. Man kann auf ihnen wie auf einigen anderen auch als Trainee mit Segeln und an Bord das Handwerk lernen oder einfach so. Ich habe Frauen und Männer aller Berufe und Alter auf der Khersones getroffen und erlebt, welche Wirkung aktive Seemanschaft auf alle ausgeübt hat. Wir schreiben uns noch heute. Einfach toll. Die Khersones ist seit 2006 Opfer der Okupation der Krim und gehörte der Ukraine. Sie liegt in Kertsch und soll durch Spenden wieder flott werden. Wer mehr wissen will, welche Schiffe auf welchen Törns bis in die Caribic und zu Windjammerparaden für Tage und Wochen gebucht werden können, welche Anforderungen gestellt werden, findet alles unter inmaris.de.