Die drei Männer – der Zwillingsbruder des Erschossenen sowie zwei Mallorquiner – beschuldigen sich gegenseitig, für den Raubüberfall am Samstag verantwortlich zu sein. Unklar ist, wer tatsächlich im Haus war und wer nur Schmiere stand. Einer der Verdächtigen will nur Fahrdienste für die Übrigen geleistet haben.
Offen ist auch, ob das 77-jährige Einbruchsopfer vor den tödlichen Schüssen von den offenbar unbewaffneten Einbrechern krankenhausreif geprügelt wurde oder erst danach. Laut der ebenfalls mit Hämatomen verletzten Ehefrau kam es zunächst zu den Schlägen und dann zu den Schüssen. Anschließend soll der Rentner von der Bande entwaffnet worden sein. Ein 26-jähriger Südamerikaner hatte bei dem Einbruch nach einem Bauchschuss viel Blut verloren, war von seinen Kumpanen zurückgelassen worden und starb später im Krankenhaus.
Vom genauen Hergang hängt es ab, ob der Schütze wegen Totschlags angeklagt wird oder auf Notwehr plädieren kann. Laut Rechtsanwälten ist Gewaltanwendung auch im eigenen Haus nur dann zulässig, wenn sie proportional zur Bedrohung bleibt.
Bei den mutmaßlichen mallorquinischen Komplizen handelt es sich laut Medienberichten um Marcos R. und José S.L., der auch unter dem Spitznamen "Pep Merda" (Pep Scheiße) bekannt ist. Der 44-Jährige hatte in Campos eine Zeit lang eine konfliktreiche Kneipe betrieben, in der er auch die südamerikanischen Zwillinge kennenlernte. Diese wiederum sollen in der Türsteher- und Kampfsportszene aktiv gewesen sein.
Das einsame Haus der Opfer entdeckten die Mallorquiner angeblich bei der Arbeit auf einem Grundstück in der Nachbarschaft. Anschließend gaben sie den Latinos einen "Tipp". Eine andere Version besagt, dass "Pep Merda" spielsüchtig sein soll und den Überfall auf den 77-jährigen Automatenspielunternehmer und ehemaligen Bankangestellten möglicherweise gezielt in Auftrag gab. (mic)
aktualisiert um 10.14 Uhr
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