Das umstrittene Baugebiet befindet sich in Camp de Mar. | Michels

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Der Schutz eines ehemaligen Baugeländes in Camp de Mar bei Andratx im Südwesten von Mallorca kommt die Balearen-Regierung möglicherweise teuer zu stehen. Das Verwaltungsgericht in Palma hat sie zu einer vierten Entschädigungszahlung an die Eigentümer verurteilt.

Die gerichtlich festgelegten Zahlungen summieren sich inzwischen auf 75 Millionen Euro. Mit den ebenfalls einforderten Zinsen könnten insgesamt 105 Millionen Euro fällig werden. „Könnten" deshalb, weil gegen die Urteile noch Rechtsmittel eingelegt werden können. Um den Betrag einordnen zu können: Er ist deutlich höher als die Einnahmen der Regierung durch die Urlaubersteuer in diesem Jahr (64 Millionen Euro).

Die Entscheidung, das rund 100.000 Quadratmeter große Terrain oberhalb der Straße zwischen Camp de Mar und Port d’Andratx von Bauland in „Suelo rústico" umzuwandeln – teilweise auch noch in Landschaftsschutzgebiet –, traf der zweite Linkspakt der Balearen unter Ministerpräsident Francesc Antich (PSOE) im Jahre 2008.

Zu diesem Zeitpunkt war die Erschließung des Geländes bereits erfolgt, es existierten Pläne für den Bau von Häusern und eines Hotels. Nach Medienberichten kalkulierte die damalige Balearen-Regierung ein, das sie die Eigentümer entschädigen müsse. Sie rechnete wohl aber nicht damit, dass auch Entschädigungszahlungen für die entgangenen Einnahmen aus den Immobiliengeschäften fällig werden könnten.

Genau das haben die Richter den Geschädigten jedoch zugestanden, wenn auch nicht in der von ihnen geforderten Höhe. Nach dem jüngsten Urteil, das am Dienstag bekannt wurde, sind rund 39 Millionen zu zahlen. Zuvor waren den Geschädigten in abgetrennten Verfahren sieben, acht und 19 Millionen Euro zugestanden worden.