Jetzt hat der Ermittlungsrichter seinen Abschlussbericht vorgelegt. Darin fordert er fünf Jahre Haft für den Verursacher, dem schwere Fahrlässigkeit vorgeworfen wird. Die Staatsanwaltschaft hingegen bewertet das Strafmaß als zu gering. Sie will den Mann auch wegen schwerer Gefährdung von Menschenleben angeklagt sehen. Aufgrund des Brandes hatte das Dorf Estellencs zeitweise evakuiert werden müssen.
Die Staatsanwaltschaft hat somit Widerspruch gegen den Abschlussbericht des Ermittlungsrichters eingelegt. Nun muss ein Gericht in den kommenden Wochen prüfen, ob der Antrag der Staatsanwaltschaft berechtigt ist. Die Staatsanwälte berufen sich auf ein Verfahren in Ibiza, bei dem ein Brandverursacher ebenfalls wegen Gefährdung von Menschenleben angeklagt worden war. Ihm hatten elf Jahre Haft gedroht, am Ende wurde der Mann jedoch freigesprochen.
Die Ursache für den Brand auf Mallorca hatte bereits früh festgestanden. Ein Anwohner am Ortsrand von Andratx hatte am Vorabend in einer Blechschubkarre ein Grillfeuer entfacht. Am nächsten Morgen leerte der Mann die Schubkarre auf dem Gelände seiner Finca aus, ohne zuvor zu überprüfen, ob die Glut vollständig erkaltet war. Tatsächlich stoben noch Funken aus der Asche, die an jenem heißen und windigen Tagen erst Gestrüpp und dann ganze Wälder in Brand setzten.
1 Kommentar
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O.k. der hat wirklich Mist gebaut aber Hand aufs Herz: hätte das nicht jeder bzw. jedem von uns passieren können? Selbst wenn die Asche in der Schubkarre verblieben wäre, hätten evtl. Funken entstehen können und am nächsten Morgen wäre ich auch davon ausgegangen, dass sich "da nicht mehr viel tun kann". Wem ist damit gedient, wenn der Verursacher 5 Jahre in irgendeiner Zelle sitzt. Ich denke mal, ihm ist auch so die Tragweite seines Fehlers bewusst. Haftstrafen finde ich in solchen Fällen völlig unangebracht.