Sauer auf Lufthansa und Air Berlin: Ryanair-Chef Michael O'Leary. | J. Torres

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Ryanair-Boss Michael O'Leary hat den Deal zwischen Air Berlin und Lufthansa scharf kritisiert und erwägt offenbar, gerichtlich gegen die "Luftfahrt-Ehe" vorzugehen. Das berichten mehrere deutsche Medien. Dass die schrumpfende Air Berlin dem deutschen Luftfahrtriesen 38 Maschinen im Rahmen eines Wet-Lease-Deals vermietet, ist dem exzentrischen Iren ein Dorn im Auge. Es handle sich um "eine Übernahme mit dem Ziel der Marktbeherrschung".

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Die deutschen Kartellbehörden sahen bei dem Abkommen hingegen keine Probleme. Bei einem Wet-Lease-Deal werden die Fluzeuge samt der Crews vermietet. Im aktuellen Fall fliegen die Maschinen in Zukunft in Eurowings- und Austrian-Lackierung – beide Airlines gehören zur LH-Gruppe – aber mit Crews von Air Berlin. Air Berlin wird wegen der Schrumpfkur auch ab dem Sommer Mallorca nicht mehr anfliegen und das Spanien-Geschäft an Niki abgeben.

Ryanair ist unter O'Learys Führung von einer Regionalfluggesellschaft zu Europas größter Low-Cost-Airline und der größten europäischen Fluggesellschaft nach Passagierzahlen gewachsen. Er gilt aber wegen seiner extravaganten Auftritte und teils abstrusen Vorschläge als "Enfant Terrible". Einst hatte der 55-Jährige die Idee, Flugzeuge nur noch mit einem Piloten in die Luft zu schicken. Ein anderes Mal plante er, Toilettenbesuche an Bord nur noch gegen Bezahlung anzubieten oder die Einführung von Stehplätzen in der Kabine. (cze)