Wie am Mittag bekannt wurde, verzichtet das Gericht auf jegliche Kautionsleistung. Die Staatsanwaltschaft hatte hingegen 100.000 Euro für Torres und 200.000 Euro für Urdangarin gefordert.
Urdangarin darf seine Reisepapiere behalten, muss sich jedoch immer am ersten Werktag des Monats bei den Justizbehörden an seinem Wohnort in der Schweiz melden. Dieser Zeitabstand gilt auch für Diego Torres. Er darf Spanien jedoch nicht verlassen, muss seinen Pass abgeben und ist dazu verpflichtet, selbst vorübergehende Änderungen seines Aufenthaltsorts vorab zu kommunizieren.
Die Angeklagten und ihre Anwälte widersprachen bei dem Termin den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Urdangarin und Torres können dank der aktuellen Entscheidung nun wohl bis zum Abschluss einer Berufungsverhandlung auf freiem Fuß bleiben. Die Einspruchsfrist gegen die heutige Entscheidung beträgt drei Tage.
Um eine sofortige Inhaftierung zu vermeiden, muss die Kaution angeblich noch im Lauf des Donnerstags eingezahlt werden.
Iñaki Urdangarin hatte am frühen Morgen einen Flug aus Genf genommen und war gegen 7 Uhr am Flughafen Son Sant Joan eingetroffen. Vor dem Gerichtsgebäude an der Plaça del Mercat erwarteten ihn Dutzende von Medienvertretern.
Beim Verlassen des Geländes wurde er von Schaulustigen als "Dieb" und "Gauner" beschimpft. "Gib das Geld zurück", skandierten Teile der Menschenmenge. Zahlreiche Zaungäste äußerten sich gegenüber der Presse enttäuscht über die milden Auflagen für die mutmaßlichen Drahtzieher im Fall Nóos.
zuletzt aktualisiert um 15.14 Uhr
5 Kommentare
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Mag sein mallorca - fan , aber rechtstaaliches Verhalten ist manchmal sicher schwer zu verdauen. Ich bin trotzdem froh, daß wir in einer Demokratie leben!
@ Hajo Hajo Für eine solche Beurteilung muss einem das Augenmaß für Gerechtigkeit fehlen. Wie wäre wohl Ihr Kommentar, wenn Sie zu den Betrogenen gehörten ???
Ein Urteil mit Augenmaß das versöhnlich stimmen sollte. Die Kaution hätte eher Symbolcharakter gehabt und das Gericht hat nachvollziehbarer Weise darauf verzichtet. Die Justiz ist eben unabhängig und wir leben immer noch in einem demokratischen Rechtsstaat - auch wenn vielen Linksfaschisten dieser Rechtsstaat ein Dorn im Auge ist.
Alles einfach unfassbar, wenn man die Anklagepunkte kennt. Dass die mehrkoepfige Urdangarin-Familie mit schulpflichtigen Kindern seit Jahren in Genf lebt, das unter den 10 teuersten Metropolen der Welt gelistet ist. macht dieses, wenn auch vorlaeufige Urteil noch unverstaendlicher.
Wie ist das mit dem Geld, dass sich Herr Urdangarin und andere erschlichen haben sollen. Müssen die das nicht, nebst Zinsen, zurückzahlen?