Während in Teilen Deutschlands in den vergangenen Wochen zweistellige Minusgrade gemessen wurden und auch auf dem spanischen Festland teils gefühlte 20 Grad unter null herrschten, spricht die mallorquinische Presse bereits von "Polarkälte", obwohl auf der Insel am Dienstag nur Mindestwerte von minus 4,5 Grad gemessen wurden und vielerorts die Temperaturen den Gefrierpunkt gar nicht unterschritten.
"Ein richtiger Winter", schreibt die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Mittwoch. Zugegeben: Für die Sonneninsel ist es schon eine Rarität, wenn außerhalb der Tramuntana überhaupt mal ein paar Schneeflocken fallen. Und tatsächlich hatten diese am Dienstag große Auswirkungen auf den Verkehr der Insel.
Sóller war am Dienstag mehrere Stunden lang nur über Deià zu erreichen, Sa Calobra gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten. In Bunyola mussten Insassen von rund 20 Fahrzeugen lange Zeit in ihren Wagen ausharren, da es weder vor noch zurück ging. Mehrere Fahrzeuge blieben auf den Straßen liegen – nicht zuletzt deshalb, weil auf Mallorca grundsätzlich keine Winterreifen-Pflicht herrscht und die Sommerreifen in der Regel das ganze Jahr über genutzt werden. Die Schulkinder der Tramuntana konnten ihren schneefreien Dienstag genießen und das seltene Weiß zum Rodeln nutzen.
Die acht Schneeräum-Fahrzeuge des Inselrats waren am Dienstag im Dauereinsatz, die Straße nach Lluc bleibt aber auch am Mittwoch noch gesperrt. Ähnliches Chaos wie am Vortag wird jedoch nicht erwartet. In Palma werden bis zu zehn Grad über null erwartet, auch im Rest der Insel steigen die Temperaturen leicht an. Am Donnerstag werden sogar bis zu 13 Grad über null erwartet. Bestehen bleibt jedoch die Alarmstufe Orange wegen starker Windböen und hoher Wellen. (somo)
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