Die Pegelstände der Grundwasservorkommen auf Mallorca stehen derzeit bei 60 Prozent des Fassungsvermögens. Das ist deutlich mehr als im November, aber kein Grund zur Entwarnung und erst recht kein Anlass, um die Maßnahmen zum Wassersparen zu lockern, berichtete die Tageszeitung Ultima Hora unter Berufung auf das balearische Wasseramt.
Im November hatten die Pegelstände lediglich 47 Prozent angezeigt. Der neue Wert von 60 Prozent liegt leicht unter dem langjährigen Mittel für Januar. Und er liegt auf demselben Niveau wie im Vorjahr, als damals die Warnungen vor einer Trockenheit im Sommer 2016 ausgegeben wurden.
Als Faustregel gilt, dass die Vorkommen zum Wohle von Natur und Umwelt möglichst nicht mehr als 50 Prozent ausgebeutet werden sollten.
Gleichwohl haben die Regenfälle vom Dezember in einigen Regionen der Insel – rund um Palma, im Tramuntana-Gebirge, im Inselnorden – zu einer gewissen Entspannung beigetragen. In Pollença stiegen die Pegelstände von 35 auf 86 Prozent, in Caimari bei den Fonts Ufanes erhöhte sich das Wasservorkommen im unterirdischen Fassungsvermögen von 48 auf 100 Prozent, in Sa Pobla stiegen die Pegel von 59 auf 72 Prozent.
Ungeachtet des Anstiegs der Wasserreserven besteht nach wie vor für ein Dutzend Kommunen im Osten und im Zentrum der Insel eine Vorwarnstufe wegen Wassermangels. Es sind die Gemeinden Artà, Capdepera, Felanitx, Manacor, Sant Llorenç, Santanyí, Son Servera, Algaida, Costitx, Lloret, Llucmajor und Santa Eugènia. Allerdings hatte diese Warnstufe im November noch für 17 Kommunen gegolten.
Nach Angaben der Meteorologen ist im Januar weiter mit Regen zu rechnen, so dass sich die Wassersituation noch bessern könne. Die Balearen-Regierung appellierte indes an die Bevölkerung, bei den Bemühungen zum Wassersparen nicht nachzulassen.
2 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
@annen nerede: Entweder das, oder die kommende neue Weltwirtschaftskrise bzw. wieder steigende Ölpreise werden dafür sorgen. Ich vermute eher, daß es äußere Faktoren sein werden, die einen Rückgang der Buchungszahlen erzwingen werden. Keine Regierung auf den Balearen kann effektive Massnahmen zur tatsächlichen Begrenzung der Gästezahlen durchdrücken. Dazu bedarf es nicht einmal der Hotellobby. Zu viele Menschen leben, auch indirekt, vom Tourismus. Jede Begrenzung würde sofort in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zu starken Verwerfungen führen. Dies umso mehr, als das alle Steigerungen der letzten Jahre sofort verfrühstückt wurden und einen weiteren Hunger nach Wirtschaftswachstum nach sich zogen. Ein "Zurück" geht deshalb sofort an die Substanz und nicht erst an die Reserven.
Am Ende dieser Tourismussaison werden drastische Maßnahmen zur Senkung der Touristenzahlen unvermeidlich sein.