Unter Berufung auf Anwohner wird berichtet, dass der Mann, anders als seine Eltern, keine der beiden Moscheen in dem Stadtteil besuchte. „In unserer Gemeinschaft gibt es keine Radikalen”, zitiert Ultima Hora den Sprecher der Moschee, El Arbi Haddouti. Der mutmaßliche IS-Helfer habe jedoch mit Drogen zu tun gehabt. Sowohl in der Wohnung als auch in einem Spind an seinem Arbeitsplatz in Santa Ponça fanden die Ermittler Präzisionswaagen. Sie vermuten, dass H. sie zum Abwiegen von Kokain verwendete.
Am sozialen Leben des Viertels habe er sich nicht beteiligt. Vielmehr habe er versucht, sich abzuschotten, indem er Gitter an den Fenstern der kleinen Wohnung anbrachte. Ein Anwohner sagte: „Wer sich hier eingittert, der hat etwas zu verbergen.”
Offenbar in Vorbereitung auf seine Vorhaben in Syrien ging H. regelmäßig ins Fitnessstudio und begeisterte sich für das taktische Geländespiel „Airsoft”, eine Art Kriegssimulation im Freien. Darüber hinaus war er als Schiedsrichter beim Basketball aktiv. Im Internet hatte er jedoch bereits angekündigt, diese Tätigkeit niederlegen zu wollen. Als Begründung nannte er seine anstehende Hochzeit in Marokko, die, so Ultima Hora, wohl vielmehr eine „Hochzeit mit dem Dschihad in Syrien” sein sollte.
Per Internet soll H. versucht haben, Gleichgesinnte zu gewinnen, um gemeinsam in den Krieg in Syrien zu ziehen. Am Dienstag hatte dann eine Spezialeinheit aus Madrid die Wohnung der Familie gestürmt und H. festgenommen. Vize-Ministerpräsident Biel Barceló betonte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz erneut, dass es sich um einen isolierten Einzelfall gehandelt habe und kein Attentat auf Mallorca geplant gewesen sei. (cze)
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