Mehr als die Hälfte aller Bootsverleihe in den Gewässern von Mallorca und seinen Schwesterinseln ist illegal. Das berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora unter Berufung auf die Vereinigung der Schifffahrtsunternehmen der Balearen.
In der Regel gehe es um "Privatpersonen, die ihr Schiff vermieten und dabei weder Steuern zahlen, noch Lizenzen oder Sicherheitsgarantien vorweisen", so Margarita Dahlberg, Präsidentin der Vereinigung. Ein weiteres Problem sei die Kommerzialisierung dieses illegalen Treibens. So setzten vermehrt auch ausländische Firmen auf die Einnahmequelle. "Im vergangenen Jahr haben wir ganze Flotten entdeckt, die für die Sommersaison auf die Balearen kamen und keine Steuern zahlten", berichtet José María Jiménez von der Inselvereinigung der Unternehmer für Meeresaktivitäten.
Unter den illegalen Machenschaften leiden vor allem hiesige, regulär angemeldete Bootsverleihe. "Es ist viel Bürokratie im Spiel und die vorschriftsgemäß angeleldeten Anbieter können mit den ausländischen Konkurrenten nicht mithalten", kritisiert Dahlberg.
Bisher tun sich die staatlichen Institutionen schwer, gegen das Problem anzukämpfen. Teilweise werden Bußgelder gegen die Verleihe verhängt, oft geben Mieter jedoch an, dass es sich nicht um kommerzielle Tätigkeiten handle, da sie mit den Verleihern befreundet seien. Dahlberg fordert daher eine Vereinfachung der Bestimmungen für die regulären Anbieter durch einen neuen gesetzlichen Rahmen. So könnten diese wieder mit den illegalen Verleihern konkurrieren. (somo)
1 Kommentar
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wenn ich mir die erheblichen Differenzen zwischen den "legalen" Vercharteren und den "Illegalen" ansehe, ist das kein Wunder. Richtig, die Illegalen brauchen im Winter auch keine horrenden Liegeplatzgebühren zu zahlen. Sie legen ihre Schiffe in deutlich preiswertere Marinas. Es gibt viele Stellschrauben, um die Tarife in Eigenregie anzupassen. Nach dem Gesetzgeber rufen ist keine Lösung.