Das Archivbild zeigt Beamte der Guardia Civil bei einem Einsatz im vergangenen Jahr. | Foto: Vasil Vasilev

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Schwere Vorwürfe gegen den Direktor einer englischen Privatschule im Südwesten von Mallorca. Der 72 Jahre alte Brite soll seine Tochter (50) jahrelang missbraucht haben. Die Guardia Civil rückte am Donnerstag mit vier Einsatzwagen an, um das Dienstzimmer des Mannes in der Schule zu durchsuchen. Auch die weiblichen Angestellten der Schule wurde von den Ermittlern befragt.

Der Direktor war zuvor in seinem Haus festgenommen worden. In einer Mitteilung an die Eltern der Schüler stritt der Brite die Vorwürfe ab und warb um Vertrauen. Es sei die Justiz, die die Wahrheit ans Licht bringen werde. Er werde eng mit den Ermittlern zusammenarbeiten, um seine Unschuld zu beweisen, und behalte sich nach einem Urteil rechtliche Schritte gegen die Anschuldigungen vor.

Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora berichtete, entschloss sich die Tochter erst vor kurzem zur Anzeige. Zuvor hatte sie ihre Arbeitsstelle an der Schule ihres Vaters verloren.

Der Polizei gegenüber sagte die die 50-Jährige, die sexuellen Übergriffe begannen, als sie noch klein war. Der Missbrauch habe sich lange Zeit hingezogen. Aus Angst vor dem Vater habe sie bislang geschwiegen.

Die Ermittler befragten die Angestellten der Schule, ob sie sich der Nötigung oder des Missbrauchs durch den Direktor ausgesetzt gesehen haben. Die Ermittlungen dauerten an. Der 72-Jährige wurde auf der Polizeiwache in Gewahrsam behalten.

Unter den Eltern und Schülern verbreitete sich die Nachricht nach dem Auftauchen der Polizeibeamten an der Schule wie ein Lauffeuer. Aufgrund der konfusen Informationslage befürchteten einige Eltern zunächst, es seien Schulkinder missbraucht worden.