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Mit der Überstellung von gut 100 Gerichtsakten vom Büro von Ermittlungsrichter José Castro an das Landgericht Palma geht der Fall Nóos, der Korruptionsprozess um Infantin Cristina und ihren Ehemann Iñaki Urdangarin, in die nächste Runde. Spaniens wohl bekanntester Richter muss nun Abschied von einem seiner spektakulärsten Fälle nehmen.

Gut 80.000 Seiten umfassen die Dossiers, für deren Transport eigens ein Umzugswagen angemietet worden war. Als gestern die insgesamt 91 blauen Mappen, 14 Schnellhefter und 17 Kartons in Castros Behörde abgeholt wurden, ließe es sich auch der Richter nicht nehmen, einen letzten Blick auf die Schrifterzeugnisse "seines" Falles zu werfen. Auch ein "Gute Reise" wollen Augenzeugen aus seinem Mund gehört haben. "Nun werden sich andere darum kümmern müssen", so der Jurist, der seinen Ruhestand antreten wird.

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Castro, der dank des Falles europaweit Bekanntheit erlangte, war lediglich der zuständige Ermittlungsrichter. Beim Landgericht, wird nun eine dreiköpfige Kammer den Fall verhandeln. In dem Prozess geht es um Korruption und Vorteilsnahme rund um die Sportstiftung Nóos.

Die beiden Hauptangeklagten sind der ehemalige Geschäftsführer der Stiftung, Diego Torres, sowie Ex-Handballstar und Königsschwager Iñaki Urdangarin. Auch seine Ehefrau Cristina, die Schwester von König Felipe, wird auf der Anklagebank Platz nehmen müssen. Ihr wird vorgeworfen, von den vermeintlichen Machenschaften ihres Mannes gewusst zu haben. (cze)