Die Tierschutzorganisation Assaib hat in Palma mehr als 13.000 Unterschriften gegen die Betreiber der Pferdedroschken in Palma gesammelt. Sie fordert die Abschaffung dieser Touristenattraktion, die viele als Tierquälerei ansehen. Erst vor wenigen Tagen hatte ein an der Kathedrale stehendes Kutschpferd einen Hitzeschlag erlitten.
Gegen dessen Besitzer hat die Tierschutzorganisation im Rathaus Anzeige erstattet. Laut Assaib-Präsidentin Carmen Rojas hatte das Pferd nicht den vorgeschriebenen Medizin-Check erhalten. Rojas kritisierte in der Tageszeitung Ultima Hora auch die Stadt. Man habe strengere Regeln für die Droschkenbetreiber beschlossen. Diese seien aber nie umgesetzt worden.
Die Abgeordnete der oppositionellen Linkspartei Més im Stadtrat forderte ebenfalls die Abschaffung der Droschken. Man solle stattdessen Elektroautos für die Touristen einsetzen.
Die Droschken-Betreiber meldeten sich ihrerseits zu Wort: "Wir sind die ersten, die am Gesundheitszustand unserer Tiere interessiert sind", sagt der Vorsitzende Sión Riera. Würden die Pferde nicht vor der Kutsche laufen, dann wären die meisten von ihnen bereits im Schlachthof geendet.
Bei einer Online-Umfrage der spanischen Tageszeitung Ultima Hora sprachen sich 59 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffung der Pferdekutschen aus (Stand: Dienstag, 11 Uhr).
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2 Kommentare
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als Besitzer von 4 Kutschpferden muß ich sagen leider sagen, lieber Schlachthof als in Palma bei diese Hitze am Wagen zu gehen. Ich habe es oft genug beobachtet - auch der Hufbeschlag ist nach unseren Gesichtspunkten ein Katastrofe.
Auch auf Facebook gibt es eine Unterschriftenkampagne für ein generelles Verbot der Pferdekutschen. Solange die Stadt Palma die strengeren Regeln nicht umsetzt, wird sich auch nichts am Zustand dieser armen Tiere ändern. Die Aussagen der Droschkenbesitzer, dass viele der Tiere bereits auf dem Schlachthof gelandet wären, ist der reinste Hohn. Wenn ich in Palma so ein Gespann mit Touristen sehe, denen die Tiere schlichtweg egal sind, Hauptsache Spaß, könnte ich jedesmal weinen. Ich fürchte, in absehbarer Zeit wird sich trotz Unterschriftenaktionen und Protesten der Tierschützer leider nichts ändern. Deshalb müssen wir alle zur Aufklärung beitragen indem wir die Sache z.B. im Freundes-und Bekanntenkreis publik machen.