Im Mai 2010 fand eine der großen Polizeirazzien in Son Banya statt. | Foto: Alejandro Sepúlveda

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Die berüchtigte Barackensiedlung Son Banya bei Palma, bekannt als Umschlagsplatz für Drogen aller Art, beschäftigt einmal mehr die Gerichte auf Mallorca. Von Montag an müssen sich 27 Angeklagte, zumeist Angehörige der ethnischen Minderheit der "Gitanos" (Roma) wegen Drogenhandels verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert insgesamt 138 Jahre Haft für die Beschuldigten.

In Polizeikreisen wird dieses Verfahren als "Klein-Kabul" bezeichnet. Es geht um die Stellvertreter der Clanchefs. Als letztere wegen anderer Delikte bereits inhaftiert waren, führten ihre Handlanger die illegalen Drogengeschäfte fort. Die Polizei hatte bei einem Großeinsatz im Mai 2010 in Son Banya zahlreiche Drogen, Bargeld und Schmuck sichergestellt.

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Das Verfahren ist nicht mit dem sogenannten "Kabul"-Prozess vor einem Jahr zu verwechseln. In diesem Verfahren unter anderem gegen die einschlägig bekannte Clan-Chefin "La Paca" und ihre erwachsenen Kinder hatte ein Gericht in Palma die meisten Angeklagten freigesprochen. Die Richter hatten zuvor diverse Telefon-Mitschnitte der Polizei als nicht zulässig bewertet. Das Urteil wurde inselweit als ein "Fiasko" der Justizbehörden gewertet. 

Gegen dieses Urteil beantrage die Staatsanwaltschaft Revision. Die Mitschnitte seien legal zustande gekommen. Jetzt muss der Oberste Gerichtshof in Spanien entscheiden, ob er das Verfahren gegen die Drogenclans erneut zulässt.

Der Mammat-Prozess "Kabul" war das größte Gerichtsverfahren in Sachen Drogen auf den Balearen. Dementsprechend wird "Klein-Kabul" als das zweitgrößte Verfahren bezeichnet.