Er sei auf der Suche nach Gespenstern gewesen, hat ein Osteuropäer dem Richter auf Mallorca weismachen wollen, und auf die Bedeutung des Kulturzentrums La Misericòrdia in Palma verwiesen. Tatsächlich genießt der historische Bau einen guten Ruf bei Parapsychologen. Doch der Richter urteilte anders: vier Monate Haft wegen versuchten Diebstahls.
Der junge Mann war im Oktober vergangenen Jahres um drei Uhr nachts über den schmiedeeisernen Zaun des Kulturzentrums am oberen Ende der Rambla in Palma geklettert und machte sich im Gartenbereich vor der Bibliothek zu schaffen, schrieb die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Dienstag.
Dort wurde der Eindringling von einem der Nachtwächter der Einrichtung bemerkt und aufgegriffen. Vergeblich bat der Osteuropäer darum, die Polizei nicht einzuschalten.
Die Erläuterungen des Mannes vor Gericht, er habe ein reges Interesse an Gebäuden mit spukenden Gespenstern, beeindruckte die Justiz nicht sonderlich. Mögen sich auch noch so viele Parapsychologen in der Vergangenheit darum bemüht haben, in Altsstadtpalästen, Herrenhäusern und Schlossverliesen mit Tonbandgeräten Geisterstimmen aufzunehmen.
Vielmehr sahen sich die Richter die Vorstrafen des Angklagten an. Und da er schon mehrfach wegen Diebstahls verurteilt worden war, entschied das Gericht in diesem Fall auf vier Monate Gefängnis.
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