Den Bekämpfern des Waldbrandes ist es am Montagabend gelungen, auch die dritte Brandzone im Südwesten von Mallorca unter Kontrolle zu bringen. Unterdessen nahm die Polizei den Brandverursacher fest. Der Mann hatte zuvor gegenüber der Tageszeitung "Ultima Hora" gesagt: "Ich bin am Boden zerstört. Es tut mir sehr leid."
Ignacio Gómez hatte Reportern des Blattes berichtet, er sei zutiefst erschüttert, könne nicht mehr schlafen und erhalte von Ärzten Antidepressiva. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einen so schweren Unfall auslösen könnte."
Wie "Ultima Hora" am Dienstag schreibt, hatte der Anwohner aus Andratx am Donnerstagabend mit Freunden gegrillt. Das Feuer war in einer Schubkarre entfacht worden. Am nächsten Tag schüttete der Mann die Asche in seinem Garten auf einen Haufen, in der vollen Überzeugung, die Glut sei erloschen.
Später alarmierte ihn sein Bruder, dass es im Garten brenne. Mit einem Wasserschlauch versuchten die Männer vergeblich, das Feuer zu löschen. Der Wind verbreitete die Flammen.
Die Guardia Civil nahm den Mann nach dem Interview fest, schreibt "Ultima Hora". Auch der Bruder und die beiden Freunde werden von der Polizei als Beschuldigte vernommen.
Der am Freitag ausgelöste Brand vernichte Wald auf rund 2000 Hektar Fläche. Bis zu 700 Einwohner des Dorfes Estellencs hatten ihre Häuser verlassen müssen. Sie wurden in Turnhallen und Hotels untergebracht. Am Montag konnten sie wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Feuerwalze am Galatzó gestoppt
Nach Andratx und Estellencs gelang es den Löschmannschaften samt 29 Flugzeugen und Hubschraubern im Einsatz, auch das Feuer auf der öffentlichen Finca von Galatzó unter Kontrolle zu bringen. Günstige Winde halfen den Feuerwehrleuten, das Vorrücken der Flammen zu stoppen.
Bis zuletzt, waren die Einsatzkräfte darauf eingerichtet gewesen, die Tiere des Naturparks, darunter Bären, zu betäuben und in Sicherheit zu bringen – Maßnahmen, die letztlich nicht notwendig wurden.
Brandverusacher auf Ibiza droht Haft
Unterdessen wurde bekannt, dass einem Brandverusacher auf Ibiza elf Jahre Gefängnis drohen. Der Imker hatte im Mai 2011 fahrlässig einen Brand ausgelöst, der auf der kleinen Schwesterinsel von Mallorca rund 1500 Hektar Wald in Flammen aufgehen ließ. Der Mann befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Gerichtsverhandlung soll demnächst beginnen.
2 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Irgendwo tut der Mann mir leid. Offensichtlich hat er aus Naivität eine Dummheit begannen die leider gewaltige Folgen hatte. So entstehen wohl die meisten Unfalle.Deswegen ist mann doch nicht gleich ein Schwerverbrecher. Da gibt es doch wirklich andere Leute die eigentlich im Leben nicht mehr frei herum laufen dürften und mit einem blauen Auge davon gekommen sind.
Ich bin froh zu lesen, dass der Brand einigermassen unter Kontrolle ist und niemand in den Flammen umgekommen ist. Ich bin auch froh zu lesen, dass der Brandverursacher nicht aus Böswilligkeit das Feuer gelegt hat. Vermutlich war es etwas, dass er schon Jahrenlang so praktizierte. Ausgluhen lassen und am nächsten Morgen verstreuen. Jedoch hätte er die Hitze und den starken Wind mehr berücksichtigen müssen und deshalb doch mit Wasser oder Erde löschen. Das Spiel mit dem Feuer ist und bleibt gefährlich und muss man zweimal überlegen. Selber war ich Jahrenlang bei der Dorfsfeuerwehr und da lernt man auf was man achten soll.Paul de Roo Santa Ponça