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Zu den Aktivitäten der auf Mallorca festgenommenen Hells Angels gehörte offenbar auch die Erpressung von wohlhabenden ausländischen Inselresidenten. Das berichtet die Tageszeitung Ultima Hora. Den spanischen Journalisten zufolge wurden bei Bordellbesuchen mit versteckter Kamera Videos und Fotos von den Gästen gemacht.

Anschließend wurden die Männer unter Druck gesetzt und mussten hohe Geldsummen bezahlen, wenn sie ihre Familie nicht aufs Spiel setzen wollten. Die Rede ist von bis zu 420.000 Euro pro Person. Hatten die Hells Angels ihre Opfer erst einmal im Visier, soll es auch zu gewaltsamen Übergriffen gekommen sein, um den Forderungen zusätzlich Nachdruck zu verleihen.

Unterdessen hat Haftrichter Eloy Velasco am Donnerstag die Vernehmungen der Verdächtigen fortgesetzt. Vorgeführt wurde dabei auch Rocker-Chef Frank Hanebuth. In einem Großteil der verhandelten Fälle sind noch keine Entscheidungen bekannt geworden. Lediglich zwei der Hells Angels wurden bereits offiziell in Untersuchungshaft eingewiesen. Es soll aber umfangreiches Beweismaterial vorliegen.

Eine Frau, die angeblich zum Umfeld der Rocker gehört, kam unterdessen gegen 30.000 Euro Kaution wieder frei. Gegen 22 weitere Personen steht die Haftentscheidung noch aus. Bei Bedarf will Richter Eloy Velasco die Vernehmungen am Freitag fortsetzen. Auch die Polizei dürfte mit den weiteren Ermittlungen über Monate hinaus beschäftigt sein.