Die Polizei hat auf Mallorca einen 59 Jahre alten Inder festgenommen, der Dutzende Scheinehen zwischen EU-Bürgern und Ausländern aus anderen Staaten vermittelt haben soll. Medienberichten zufolge hat die Polizei Kenntnis von 25 Fällen allein in den vergangenen Monaten. Der Beschuldigte soll durch seine Vermittlungstätigkeit rund 200.000 Euro verdient haben.
Das Vorgehen war stets dasselbe: Seine Dienste bot er illegal in Spanien lebenden Nicht-EU-Ausländern an. Diese mussten jeweils 15.000 Euro bezahlen. Im Gegenzug organisierte der Mann den Kontakt zu einem EU-Bürger, der wiederum 3000 Euro dafür bekam, dass er eine Scheinehe einging. Wer mit einem EU-Bürger verheiratet ist, bekommt in Spanien eine unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung. Die meisten der Ehen wurden offenbar in Marratxí geschlossen.
Der Betrug fiel auf, weil ein Inder, der eine Spanierin heiraten wollte, nicht persönlich auf dem Standesamt erschien, sondern einen Vertreter schickte. Beim Vergleich des "Bräutigams" mit dem Foto auf dem Personalausweis wurde ein Standesbeamter auf den Schwindel aufmerksam.
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