Die Bevölkerungszahlen auf der Balearen sind im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit Jahrzehnten zurückgegangen. Einer Untersuchung des Nationalen Statistikinstituts (INE) zufolge liegt die Ursache im massiven Rückzug von Ausländern in ihre Heimatländer.
Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Deutschen: Die Zahl der gemeldeten "Alemanes" auf den Balearen ging im vergangenen Jahr um 6824 auf 29.934 zurück. 2011 war die Zahl der Deutschen noch stabil gewesen, schreibt die spanische Tageszeitung "Ultima Hora".
Am 1. Januar 2013 waren auf den Inseln 1.110.062 Einwohner gemeldet, 9377 weniger als ein Jahr zuvor. Als Grund für diese Entwicklung wird die anhaltende Wirtschaftskrise genannt. So ging die Zahl der Ausländer um fast 19.000 zurück; gestiegen ist hingegen die Zahl der hier gemeldeten Spanier (um 9588). Die Angaben der Statistikbehörde INE beruhen auf den Eintragungen in den Melderegistern der kommunalen Rathäuser.
Während in den ersten Jahren der Krise vor allem Südamerikaner abgewandert waren, haben im vergangenen Jahr besonders viele EU-Europäer den Inseln den Rücken gekehrt. Sie sind vermutlich in ihre Heimatländer gezogen, wo es bessers Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten gibt.
Nach Nationalitäten gab es bei den Deutschen den größten Einbruch – ihre Zahl war seit Beginn der 1990er Jahre zunächst stetig gestiegen. Zurückgegangen ist aber auch die Zahl anderer EU-Ausländer, etwa der gemeldeten Briten (um 1886 auf 21.918), Franzosen (um 1014 auf 7962 oder Italiener (um 942 auf 17.443).
Auch die Rückwanderung bei den Südamerikanern hält an. Ihre Zahl auf den Balearen ging im vergangenen Jahr um 4482 auf 45.204 zurück. Gegen den Trend verhalten sich die Afrikaner. Ihre Zahl ist sogar leicht angestiegen (um125 auf 36.387).
Insgesamt ist die Zahl der Ausländer in der Autonomen Region um 7,8 Prozent zurückgegangen. Gleichwohl bleiben die Balearen die Region mit dem höchsten Ausländeranteil in ganz Spanien: 20,1 Prozent.
3 Kommentare
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Zahlungskräftige Residenten haben ihr Vermögen in der Regel nicht im Lotto gewonnen, sondern haben sich etwas anders verhalten als die breite Masse. Sie sind in der Regel anpassungsfähiger an die Organisationssysteme, in denen sie leben. Kein seriöser Mensch hat ein Problem damit, Steuern abzuführen. Aber im Heimatland und in einem Zweitland, dieses wird kaum ein Mensch verstehen und bedienen. Oder glaubt wirklich jemand, daß z.B. der deutsche Fiskus freiwillig auf seine Ansprüche verzichtet? Schon in diesem Jahr braucht man zwei Steuerberater, einen hier für diese "einfach" auszufüllenden Formulare und einen in D. Am Ende bekommt man zwei Steuerbescheide, beide werden vorerst rechtskräftig und jetzt braucht man einen Rechtsanwalt, damit man seine "doppelt" gezahlte Steuer von einem der beiden Finanzämter zurück bekommt. Dieses dauert dann Jahre usw.. Wer sich diese Situation nicht vorstellen kann der Frage einfach mal einen deutschen Yachteigner, wie das mit der Umsatzsteuer für seine in einem mallorquinischen Yachthafen liegende Yacht gelaufen ist. Fazit: sich für einen einzigen Wohnsitz entscheiden. Soviel zur freien Wahl des Wohnsitzes als EU-Bürger innerhalb der EU. Viva Mallorca!
Das ist ja eine sehr gute Nachricht!
Die unverschämte Forderung des spanischen Finanzamtes, dass Residenten ihr gesamtes Auslandsvermögen deklarieren müssen, dürfte dazu führen, dass die Zahl der Deutschen Residenten weiter drastisch abnimmt !