Steffen Schmitt und Frank Küpper vor der Gemeindekirche Santa María in Sineu. | Foto: Patricia Lozano

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Bekannt ist Sineu vor allem durch seinen Mittwochsmarkt, als Treffpunkt für Radfahrer und geografischer Mittelpunkt Mallorcas. Das soll sich jetzt ändern. Eine Gruppe von Deutschen hat die Initiative "Visit Sineu" angestoßen. Ihr Ziel: die Vorzüge des Ortes besser zu kommunizieren, via Website (www.visit-sineu.com) und einer Zeitschrift in drei Sprachen (Spanisch, Englisch, Deutsch), die einmal jährlich erscheinen soll. Der erste Erscheinungstermin von "Sineu 2013" ist für Ende März geplant.

"Der Bürgermeister hat uns ein Vorwort geschrieben", sagt Steffen Schmitt. Der 45 Jahre alte Grafikdesigner lebt seit vier Jahren im Ort. Seit zwei Jahren habe er das Projekt in der Schublade liegen, erzählt er. Dann hat er unter den Residenten von Sineu Mitstreiter wie den Immobilienmakler Frank Küpper und den Radiomoderator Jürgen Mayer kennengelernt. Das Projekt nahm Formen an.

Inhaltlich ist "Sineu 2013" ein Balance-Akt: Kritische Themen wie die im Ort höchst umstrittene und wieder abgebaute König-Jaume-Statue des Künstlers Ricardo Gago wird thematisch durch ein Interview mit dem Bildhauer aufgefangen, die Polemik aber ausgespart.

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"Wir wollen uns als Ausländer aus den Dorfquerelen raushalten, sind politisch neutral", sagt Schmitt. Gago hat die Titelseite der ersten Nummer gestaltet, das haben sich die Macher nicht nehmen lassen. Viele der 10.000 Exemplare sollen in Ferienhäusern liegen, die Zielgruppe sind vor allem Individualtouristen, keine Pauschalurlauber.

"Die Lage ist perfekt. Von hier sind es 30 Minuten mit dem Auto nach Palma, 20 Minuten an die Playa de Muro", sagt Frank Küpper, der seit 18 Jahren im Ort lebt. Obwohl Sineu nur 3000 Einwohner habe, gebe es eine interessante und vielfältige Gastronomie sowie überraschend viele Geschäfte. "Sineu hat einen städtischen Charakter", sagt er.

Wichtig ist Küpper und Schmitt, dass die Initiative nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt. "Sie ist zwar aus der Deutschen-Community entstanden, versteht sich aber vor allem als Anregung", meint Küpper. Er sagt aber auch deutlich: "Wir brauchen hier eine Service-Offensive. Lange ging alles zu einfach."