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Wer am Montagmorgen in Palma de Mallorca aus dem Haus trat, nahm Brandgeruch wahr. Es roch wie ein Grillfeuer in der Nachbarschaft. Doch die Rauchschwaden von verbranntem Holz stammten nicht von der Insel, sondern vom 200 Kilometer entfernten Festland. Nördlich von Valencia tobt ein gewaltiger Waldbrand. 1550 Menschen in zwei Dörfern mussten dort nachts in Sicherheit gebracht werden.

Das Feuer war am Sonntagnachmittag ausgebrochen. Betroffen sind die Kommunen Chulilla und Gestalgar, rund 50 Kilometer nördlich von Valencia gelegen. Im Laufe des Morgens wurden bis zu 20 Löschflugzeuge und -hubschrauber im Kampf gegen die Flammen eingesetzt. Rund 350 Feuerwehrleute versuchen den Brandherd unter Kontrolle zu bringen.

Der starke Westwind trieb die Rauchschwaden und damit auch den Brandgeruch über das Meer bis nach Mallorca. Wegen der Winde hat das Meteorologische Amt zudem Alarmstufe gelb herausgegeben: Vor allem an der Süd- und Ostküste sowie auf Ibiza ist mit starkem Seegang und hohen Wellen im Uferbereich zu rechnen.

"Ich wachte morgens auf und dachte, es riecht nach Waldbrand", sagte ein deutscher Resident in Palma. "Ich trat dann auf den Balkon und suchte die Berge am Horizont ab, sah aber keine Rauchsäule am Himmel." 

Ähnlich erging es einem anderen Deutschen in Palma. Er war nachts durch das Rütteln des Windes am Fenster aufgewacht. "Dabei stellte ich Brandgeruch fest. Ich suchte die Wohnung und schließlich das Treppenhaus ab, konnte aber kein Feuer feststellen. Von daher vermutete ich, dass es irgendwo in der Nachbarschaft brennen muss."