15. September – Eltern wollen das Beste für ihr
Kind, egal ob sie auf Mallorca, in Deutschland, England oder in
China leben. Diejenigen, die wie wir Deutschen auf Mallorca ihre
Zukunft für mehrere Szenarien planen müssen, stehen jedoch vor
einem Dilemma.
Soll sich ihr Kind integrieren und nicht der schnöselige
Außenseiter in seinem Wohnviertel werden, geht es am besten auf
eine öffentliche Schule. Soll es jedoch irgendwann mal wieder in
Deutschland zur Schule gehen oder dort studieren – man weiß ja nie
– braucht es einen Abschluss, der auch dort anerkannt wird,
beziehungsweise zwei Fremdsprachen, die in Deutschland auch als
solche gelten. Katalanisch gehört leider nicht dazu.
Natürlich gibt es auf Mallorca tolle Schulen, die eine bessere
und vor allem internationalere Ausbildung bieten als die meisten
Schulen in Deutschland. Nur leider kosten die Geld und natürlich
haben die Kinder dort eine andere Lebenswirklichkeit als ihre
Nachbarskinder in Esporles oder Bunyola.
Der Königsweg für viele Deutsche und ausländische Residenten
sieht zurzeit so aus, dass sie ihr Kind in der Vor- und vielleicht
noch in der Grundschule auf ein öffentliches Institut schicken und
später mit entsprechenden Fördermöglichkeiten auf halbstaatliche
oder private Schulen.
Was bleibt ihnen anderes übrig? Niemand will seinem Kind wegen
einer fehlenden zweiten Fremdsprache die Zukunft auf einer
deutschen oder internationalen Uni verbauen. Es liegt gar nicht am
Katalanischen als Unterrichtssprache, sondern am unterschiedlichen
Fächerkanon. Ebenso gut könnte man deutsche Schulen kritisieren,
die sich in der Definition einer zweiten Fremdsprache unnachgiebig
zeigen.
Wie so oft wäre eine europäische Lösung, ein einheitliches
Bildungssystem sinnvoll. Darauf sollte aber niemand warten.
Vielmehr ist Eigeninitiative gefragt, und die heißt: Geld sparen
für die Bildung der Kinder. Leider gibt es dazu momentan keine
Alternative.
Die spanische Vorschule ist wirklich eine Bereicherung für
Kinder. Dagegen sind deutsche Kindergärten stinklangweilig.
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