TW
0

30. August – Zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Einwohnern und Polizei in Palmas Stadtteil Son Gotleu gekommen. Dutzende Schwarzafrikaner griffen die Sicherheitskräfte an, die wiederum mit Knüppeln und Gummigeschossen dagegenhielten. Auslöser der Krawalle war der Tod eines 28 Jahre alten Nigerianers.

Efosa Okosun war in der Nacht zum Montag von einem Haus in Son Gotleu in die Tiefe gestürzt und dabei ums Leben gekommen. Laut Polizei weisen erste Ermittlungen auf einen Unfall hin. Angehörige, Freunde und Nachbarn des Opfers gaben sich jedoch mit dieser Erklärung nicht zufrieden. Sie sind überzeugt, Okosun sei von einer Gruppe Gitanos umgebracht worden.

Bereits in der Nacht kam es daraufhin zu schweren Zusammenstößen zwischen Bewohnern des Problemviertels und der Polizei. Die aufgebrachte Menge beschädigte Autos, Motorräder, Laternen und Läden. Einem massiven Polizeiaufgebot gelang es zunächst, die Lage zu beruhigen. Am folgenden Morgen jedoch versammelten sich erneut Dutzende Schwarzafrikaner auf einem Platz in Son Gotleu. Es kam erneut zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Insgesamt wurden fünf Personen festgenommen.

Am Montagnachmittag dann trafen sich Vertreter der Stadt, der Nigerianer und der Gitanos zu Gesprächen. Man kam überein, gemeinsam die Lage zu beruhigen und auf die Ermittlungen der Polizei zu vertrauen. Die Stimmung in den Straßen in Son Gotleu war jedoch auch am Dienstag weiterhin angespannt.

Das Stadtviertel im Osten Palmas ist nicht zum ersten Mal Schauplatz handfester Auseinandersetzungen. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Straßenschlachten – meist wegen nichtiger Anlässe. In Son Gotleu sind extrem viele verschiedene Nationalitäten vertreten, der Ausländeranteil liegt bei mehr als 25 Prozent. Besonders zwischen Schwarzafrikanern und Gitanos kommt es immer wieder zu Konflikten.