, 12. Mai – Es riecht nach feuchtem Sand und
Tang, der Strand ist frisch geharkt, Strandangestellte schlendern
durch die Reihen der Liegen, auf denen die Playa-Besucher entspannt
vor sich hindösen.
Im Mai ist beinahe jeder Strand Mallorcas paradiesisch schön,
selbst am Wochenende. Bei angenehmen Lufttemperaturen kann man noch
ohne Kampf um die beste Strandliege einen Sonnentag genießen: Platz
zum Liegen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Gemeinden der Insel bestens
auf den Ansturm der bevorstehenden Supersaison gerüstet: Die
Strände sind größtenteils gereinigt, Liegen und Sonnenschirme sind
aufgebaut, Chiringuitos geöffnet und Rettungsschwimmer im
Einsatz.
Nachzügler ist in diesem Jahr die Gemeinde Campos, an deren
Naturstrand Es Trenc sich noch Anfang der Woche meterhoch die Algen
türmten. Und das, obwohl ausgerechnet hier besonders viel für die
Vergabe der Strandkonzessionen kassiert wird: Über eine Million
Euro von insgesamt 13 Konzessionsgesellschaften landen in diesem
Jahr in der Gemeindekasse.
„Es gab bei uns Verzögerungen wegen einiger Vergabeverhandlungen
an Liegenvermieter und einen Kiosk, aber in dieser Woche wird eine
Blitzaktion zur Strandsäuberung gestartet”, versichert Cosme Orell,
Tourismusbeauftragter im Rathaus von Campos. Zuständig für das
Einsammeln der angespülten Seegrasreste seien allerdings die
Konzessionsgesellschaften, nicht die Gemeinde.
Ein guter Verdienst scheint die Vergabe der Lizenzen für die
Municipios der Insel jedenfalls zu sein. 208 Strände gibt es
insgesamt auf Mallorca, rund ein Drittel davon sind mit Liegen und
Schirmen ausgestattet. Zwischen 200.000 Euro und einer Million
kassieren die Gemeinden durch die Vergabe der Betreiberlizenzen,
unter anderem auch für Strandrestaurants und Bootsverleihe.
Vermutlich ist die Vergabe der Konzessionen auch für Calvià, die
reichste Gemeinde der Insel mit den meisten Stränden, ein Geschäft.
Die Verwaltung verweigerte MM allerdings Auskunft über die
Einnahmen.
Laut Gesetz muss die Vergabe jedes Jahr neu ausgeschrieben
werden, da sich aber, wie im Falle von Palma oder Capdepera, Jahr
für Jahr dieselben Firmen bewerben, ändert sich in einigen Orten
wenig. „Wir vergeben hier zwei Konzessionen, eine für den Strand
von Cala Millor und eine für Cala Bona, und nehmen so rund 700.000
Euro ein”, erklärt Carme Nebot, Tourismusbeauftragte in Son
Servera.
Etwas weiter südlich, am Strand von Cala Millor, der zu Sant
Llorenç gehört, zahlt die Firma „Agustí Rosselló” lediglich 250.000
Euro für die Vermietung der Liegen und Schirme, Strandsäuberung und
Badeaufsicht geht laut Rathaus auf Kosten der Firma.
Die Preise für zwei Liegen und einen Schirm haben sich seit 2010
nicht verändert, und variieren zwischen 7'10 Euro in Capdepera und
rekordverdächtigen 15 Euro am Es Trenc.
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