Die Saison hat begonnen, die Strände und Promenaden füllen sich.
Aber nicht alle Gäste dort sind willkommen. Das gilt vor allem für
die Playa de Palma. Nach dem ersten Augenschein wird es in diesem
Jahr noch mehr Hütchenspieler, fliegende Händler und Prostituierte
geben als bisher. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und darf
deshalb auch nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Bei ihrem Saisonauftakt haben die Party-People der Playa
bewiesen, dass die große Sause durchaus gesittet ablaufen kann.
Doch nach den komatösen Gelagen früherer Jahre droht jetzt neue
Gefahr fürs Image der Ferienhochburg. Die ambulanten Händler mögen
„nur” als störend empfunden werden, die Hütchenspieler sind
schlicht kriminell und nicht selten gewaltbereit. Ähnliches gilt
für die Prostituierten, die regelmäßig ihre Freier berauben. Das
kann für die Playa nicht gutgehen.
Die Urlauber selbst tragen sicherlich eine Teilschuld an der
Entwicklung. Allzu viele kaufen den Schund der Händler, wollen den
schnellen Euro beim Trickspiel oder folgen den Damen des
horizontalen Gewerbes in dunkle Gassen. Nur eine Lösung ist mit
dieser Erkenntnis nicht in Sicht. Die kann zunächst nur darin
liegen, die Polizeipräsenz zu verstärken. Sie hat mit der
Entwicklung nicht Schritt gehalten. Zudem brauchen die Beamten
rechtliche Grundlagen, um einschreiten zu können. Jetzt sieht das
doch so aus: Wird am Morgen ein „Trilero” gefasst, ist er am
Nachmittag wieder im „Dienst am Gast”.
Gleichzeitig verlangt der Kampf gegen die ungebetenen Gäste viel
Fingerspitzengefühl und soziales Engagement. Denn Mallorca hat hier
ein Immigrationsproblem. Es darf nicht dazu kommen, dass
Ressentiments gegen Afrikaner oder Rumänen geschürt werden, nur
weil sie offenbar die Mehrheit der Händler und Zocker stellen.
Vielen bleibt nach dem Verlust der Arbeit auf dem Bau kein anderer
Ausweg.
Langfristig ist die Sanierung und damit Aufwertung der Playa de
Palma ein Lösungsansatz. Je freundlicher und niveauvoller das
Viertel, desto weniger wird es Nährboden für illegale Aktivitäten
darstellen.
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