Gedämpftes Licht, aufrechte Oberkörper, wiegende Bewegungen, ein
provozierendes Spiel mit den Beinen, Stöckelschuhe, die Achten auf
das Parkett schreiben, tiefe Blicke und dazu die oft
melancholischen Klänge aus den Lautsprechern. Tango. Dieser
sinnliche und außerordentlich facettenreiche Tanz übt auf immer
mehr Menschen aller Altersgruppen eine Faszination aus.
Es ist laut Tangolehrer Fabian Pastorutti die Vielschichtigkeit
des Tangos, die so viele Menschen anspricht. Er und seine Partnerin
Beatriz Carcamo betreiben zusammen das Tanzstudio "Estudio Tango
Sentido"(www.tangosenti do.weebly.com) in Palmas Lonja. Hier wird
Gruppen- und Einzelunterricht sowie Tangoferien angeboten. Man kann
dort auch einfach mal in die Welt des Tango reinschnuppern.
Das breite Spektrum der Musik bietet etwas für jedes Tanzniveau
und die unterschiedlichsten Stimmungslagen. Die Kurse können allein
oder mit Partner besucht werden, die Kosten für eine 90-minütigen
Klasse liegen bei 15 Euro (Viererkarte 39 Euro).
Pastorutti hat an vielen Orten, unter anderem auch auf Mallorca,
einen regelrechten Tango-Boom festgestellt. Tango-Tänzer werden
überall auf der Welt "Milongas" (Tango-Treffen) vorfinden, denen
sie sich anschließen können. Tango verbindet. "Dazu kommt, dass der
reale, persönliche Kontakt einen besonderen Reiz ausmacht. Man
teilt etwas Besonderes, hat eine neue, gemeinsame Sprache", so
Pastorutti. Dies könnte in Zeiten des Internets, wo es mehr darum
geht, wie viele und welche Freunde man bei Facebook teilt und wo
sich der zwischenmenschliche Kontakt häufig auf anonymes "Chatten"
oder "Mailen" beschränkt, immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Luuk Morel, der seit etwa vier Monaten Tango tanzt und
begeistert fast jedes Angebot zum Tanzen wahrnimmt: "Das
Faszinierende am Tango ist die Verbindung der Tanzpartner. Man
fühlt sich wie ein Körper. Es entsteht eine intensive Kommunikation
zwischen Mann und Frau, ein schönes Spiel." Gerade diese Intensität
kann aber auch Schwierigkeiten bereiten, wenn es einem schwer
fällt, sich auf den jeweiligen Tanzpartner einzulassen. Und die
Frau muss die Bereitschaft mitbringen, sich führen zu lassen.
Auch die Lernfortschritte sind individuell sehr unterschiedlich,
abhängig vom Takt-/und Körpergefühl. Aber das fehlerfreie
Beherrschen der Schrittfolge ist erstmal zweitrangig, beim Tango
geht es eher um das "wie". Um das Gefühl beim Tanz und welchen
Ausdruck man in seine Figuren legt. Dafür muss die volle
Aufmerksamkeit in den Moment gelegt werden. Was viele Tänzer am
Tango fasziniert, ist dieses intensive Erleben des Augenblicks.
Luuk Morel und Tanzpartnerin bringen den "Tango-Effekt" gut auf
den Punkt - "man fühlt sich so lebendig, ist entspannt, aber voller
Energie!" Infos: Für diejenigen, die Lust bekommen haben, das
Tanzbein zu schwingen, bietet die Website: www-tangomallorca. com
viele Informationen. So finden sich dort Auskünfte zu Tanzschulen,
Kursen und vielen weiteren Veranstaltungen.
Tanzen: Tanzwütige treffen sich u.a. samstagabends um 21.30 Uhr
im „Hotel Horizonte”,Vista Alegre 1, La Bonanova in Palma, oder
auch im „Little Habana” (www.littleha bana.es). Jeden ersten
Freitag im Monat findet dort von 23 bis 2 Uhr eine Milonga statt.
(Little Habana, Teixidors 12, Polígono de Marratxí.)
Tangofestival: Vom 20. bis zum 23.Oktober findet das alljährliche
Tangofestival auf Mallorca statt.(www.mallorcatangofestival.com).
Hier können Profis beobachtet und Kurse besucht werden.
Literatur: In die Welt des Tangos entführt auch der Roman: „Drei
Minuten in der Wirklichkeit” von Wolfram Fleischhauer, in dem es um
die Geheimnisse des Tangostars Damián Alsina geht.
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