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„Der Schwimm-Sport fördert die Ausdauer, stärkt somit Herz und Kreislauf, kräftigt die gesamte Muskulatur und entlastet damit den Rücken” schwärmt Astrid Prinzessin zu Stolberg. Die deutsche Unternehmerin aus Binissalem hat vor gut zwei Jahren das Hobby ihrer Jugend neu entdeckt. „Bis zum Abitur bin ich jeden Morgen geschwommen, habe dann aufgehört.” Jetzt aber steuert die 52-Jährige möglichst mehrmals pro Woche das Schwimm-Zentrum Son Hugo an Palmas Via de Cintura an, um dort mit Gleichgesinnten zu trainieren.

Stolberg ist Mitglied im Klub „Esmás”, der sich dem Masters- oder Altersklassen-Schwimmen verschrieben hat. Sechs verschiedene Trainingszeiten kann Stolberg, die unter rund 150 Mitgliedern die einzige aktive Deutsche ist, wahrnehmen. Oft steigt sie mit Trainer Jorge Granados ins Becken, dem Gründer von „Esmás”. Der 74-Jährige spricht erstaunlich gut Deutsch. „Ich habe drei Jahre in Kölle studiert.” Außerdem brachte er seine Frau aus der Domstadt mit.

Die Schwimmgruppen sind in diesen Wochen voller Vorfreude. Denn Granados organisiert Jahr für Jahr einen großen Masters-Schwimmwettbewerb, das „Mallorca Open Mastes” (MOM). Vom 29. April bis zum 1. Mai findet der Event bereits zum 17. Mal statt. „Anfangs waren es 50 Teilnehmer. 20 aus Barcelona, der Rest von hier”, erinnert sich Granados. Im vergangenen Jahr zog es 327 Schwimmer nach Son Hugo, die aus 63 Vereinen in sieben Ländern stammten. Etwa 160 Teilnehmer reisten aus Deutschland an.

Wie viele Sportler dieses Jahr dabei sein werden, können die Organisatoren noch nicht beziffern. Man darf aber von einer wahren Flut an Gold, Silber und Bronze ausgehen. Granados: „Ich habe gerade die Medaillen bestellt. Rund 1400 werden vergeben.”

Denn beim Masters-Schwimmern wird jede Altersklasse in jeder Disziplin extra gewertet. „Daher habe auch ich Chancen, Medaillen zu gewinnen”, lacht Astrid zu Stolberg. Bei einigen Wettbewerben ist ihr das schon gelungen. Ihr wichtigstes Ziel beim MOM lautet aber: „Ich will über 50 Meter unter 35 Sekunden bleiben.” Dass Schwimmen gesund ist, ist bekannt. Warum muss es aber gleich der Wettkampf sein? „Schwimmen im Verein und die Teilnahme an Wettkämpfen fördert die Motivation und ein Sieg stärkt das Selbstbewusstsein”, meint Stolberg, der bis zum Beginn ihrer eigenen Masters-Karriere gar nicht bekannt war, dass es so etwas wie Altersklassen-Schwimmen überhaupt gibt.

Die Gemeinschaft im Verein hilft Stolberg, das Training nicht schleifen zu lassen. „Ich weiß, dass ich nette Leute treffe. Und ohne Wettkampf finde ich das Schwimmen schnell langweilig. Ich bin ein Typ, der immer powern muss.”