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Die Tourismusindustrie auf Mallorca verspürt leichten Rückenwind. Das ist bereits im Vorfeld der größten spanischen Reisemesse Fitur deutlich geworden, die am Mittwoch in Madrid ihre Pforten öffnete und noch bis zum Wochenende andauert.

Die Faktoren, die die Wirtschaft auf dem Sonnenarchipel von der Schattenseite wieder ins rechte Licht rücken sollen, sind allesamt nicht hausgemacht. Vielmehr hofft man, auf den Inseln von externen Bedingungen profitieren zu können. Da sind zum einen die boomende Volkswirtschaft in Deutschland, dem wichtigsten touristischen Quellmarkt Mallorcas, sowie das konjunkturelle Gesunden der Ökonomie in England. Die Briten sind für Mallorca sowie noch weit mehr für Menorca und Ibiza ein bedeutender Besuchermarkt. Vor allem die Aufwertung des britischen Pfund gegenüber dem Euro spricht dafür, dass sich wieder mehr Engländer einen Urlaub auf den Balearen leisten werden.

Begünstigt werden soll die Tendenz „zurück nach Mallorca” den derzeitigen Prognosen von Touristikern zufolge von weiteren Prämissen: So werde die politische Instabilität in Tunesien die Urlauber wieder verstärkt „sichere” Reiseziele buchen lassen. Das nordafrikanische Land ist mit seinem Sonnen-und-Strandtourismus ein direkter Konkurrent Mallorcas, der im Sommer 2011 weitgehend ausfallen dürfte.

Ganz so günstig wie im Vorjahr werden darüber hinaus die Aussichten für die Türkei nicht mehr eingeschätzt. Der unangefochtene Saisonsieger des Vorjahres hat nun die Hotelpreise im Schnitt über zehn Prozent verteuert und somit den Preisabstand zu den Balearen wieder verringert.

Pablo Piñero, einer der Tourismus-Tycoone auf Mallorca, geht davon aus, dass all diese Faktoren der Insel wieder mehr Urlauber zuführen werden. Seine Prognose für den Sommer 2011: Die Zahl der ausländischer Besucher wird sich um vier bis fünf Prozent erhöhen.

Fraglich ist nach wie vor das Verhalten des dritten Quellmarktes für Mallorca, die spanischen Urlauber vom Festland. Da die Wirtschaftskrise im Inland längst nicht überwunden ist, können die Hoteliers von dem hohen Besucheraufkommen 2007 mit Zuwächsen von bis zu 20 Prozent derzeit nur träumen. Fest steht aber auch, dass diese Kunden mit verstärkten Werbeaktionen doch noch für einen Urlaub auf den Inseln gewonnen werden sollen.

Von Optimismus geprägt gibt sich auch der balearische Ministerpräsident Francesc Antich. „2010 war besser als 2009, und 2011 wird noch besser, weil die deutschen und britischen Märkte gut ansprechen.”