Die Mallorca-Golfcard ist für die
teilnehmenden Golfclubs eine Möglichkeit, den Golfern preislich
entgegenzukommen, ohne die offiziellen Greenfees billiger zu
machen. Man muss auf Mallorca noch immer deutlich mehr für eine
Golfrunde bezahlen als auf dem spanischen Festland oder in anderen
Regionen wie zum Beispiel der Türkei.
„Auf Mallorca sind Pflege und Beschaffung von Materialien teurer
als anderswo”, meint Stefan Blöcher, Manager von Golf de Andratx.
Er sieht keine Veranlassung, durch eine Flut von Angeboten Golfer
anzulocken. „Wir werden unseren Standardpreis hochhalten. Außer
unserer Beteiligung bei der Mallorca-Golfcard und dem schon
traditionellen MM-Special im Sommer sind keine Aktionen
geplant.”
Eine Ausnahme bildet dabei die Kooperation mit dem Dorint-Hotel,
das in den Golfplatz von Camp de Mar eingebettet ist und seinen
zehnten Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass bekommt jeder
Hotelgast zwischen dem 2. Januar und dem 28. Februar täglich ein
Greenfee (Wert 100 Euro) geschenkt.
Urlaub mit „Golf all-inclusive” bietet schon seit Längerem auch
das Arabella-Resort mit seinen Plätzen an. Vor Kurzem gab es sogar
die Offerte für Mallorca-Residenten, eine 18-Loch-Runde für zehn
Euro zu spielen.
Zumindest in der Kombination von Hotel und Golf scheint die
Zukunft zu liegen. Diese Erfahrung hat Sylviane Nagel von der
German Golf Academy gemacht. „Golf-Packages werden immer mehr
angefragt und in den verschiedensten Formen angeboten”, meint sie,
hat aber festgestellt, dass sich auf diesem Sektor auf der Insel
noch einiges optimieren ließe.
Die Zusammenarbeit verschiedener Golfclubs auf der Insel wäre
eine weitere Möglichkeit, die Zahl der Greenfee-Spieler zu
steigern. In den vergangenen beiden Jahren gab es das „Air Berlin
Mallorca Wintergolf Special”, das zum Beispiel zwei Monate auf fünf
verschiedenen Plätzen für 500 Euro anbot.
Laut Stefan Blöcher, der einer der Initiatoren der Aktion war,
sei das Angebot nicht in ausreichendem Maße angenommen worden.
Gerade in der kalten Jahreszeit habe die Insel ein Problem. „Es ist
einfach eine Tatsache, dass viele Golfer lieber in wettersichere
Regionen wie Dubai, die Türkei oder nach Miami fliegen.”
Die Konkurrenz drückt aber in jeder Jahreszeit. In den
vergangenen Jahren fuhren die Preise im Sommer Achterbahn. Diverse
Specials wie der „Early Bird” oder die preisgünstige Runde in der
Mittagshitze sollten die Golfer ebenso locken wie Service-Extras
(zum Beispiel Golfcar inklusive). Derartige Aktivitäten gab es vor
ein paar Jahren noch nicht.
„Auch 2011 wird jeder, der den Markt beobachtet, sein
Schnäppchen finden”, prophezeit MM-Kolumnist Marco Kuhndt, Chef der
bereits erwähnten German Golf Academy. „Ich habe gerade mit einem
Club verhandelt, mir wurden unglaubliche Angebote gemacht. Da
scheint auf jeden Fall Handlungsbedarf zu sein.
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