Irgendwann ist eben mal die Grenze
erreicht“, sagt Siegfried Reile. Der rüstige 88-Jährige, der
zwischen Berlin und Cala Millor pendelt und sich mit Radfahren fit
hält, überlegt, in Zukunft auf eines mit Elektromotor umzusteigen.
„So bleibe ich mobil und hätte doch beim Treten Unterstützung, wenn
ich es dann irgendwann mal brauchen sollte“, sagt der Rentner
lachend. Räder mit Motor sind derzeit auf dem Vormarsch.
„Eigentlich gibt es sie schon ein paar Jahre, aber jetzt erst
werden sie so richtig entdeckt – vor allem, weil seit Anfang
letzten Jahres alle möglichen Hersteller plötzlich auch Modelle mit
Motor in ihr Programm aufgenommen haben“, erklärt Nando Olffers,
Mitarbeiter bei Alpha Elektro Bike in Santa Ponça, das Anfang des
Jahres eröffnete.
Unterscheiden müsse man zwischen Fahrrädern mit Motor, die nicht
schneller sind als 25 Stundenkilometer – sogenannte Pedilecs –, und
E-Bikes mit einer höheren Geschwindigkeit. Neben dem Spaßfaktor und
der Möglichkeit, mit den Rädern sogar das Auto zu ersetzen, gibt es
aber noch ganz andere Gründe, zur motorbetriebenen Variante zu
greifen: die Finca am unbezwingbaren Hügel zum Beispiel.
„Ältere Menschen wollen oft noch Sport machen, aber würden ohne
den Motor nicht mehr lange Strecken überwinden“, gibt Olffers zu
bedenken. Auch bei Krankheitsbildern oder Behinderungen kann hier
Abhilfe geschaffen werden: Wenn etwa die Kniegelenke nicht mehr so
recht mitmachen und dementsprechend die Kraft fehle, kräftig aufs
Pedal zu drücken. Ist der Gleichgewichtssinn gestört – zum Beispiel
durch einen starken Hörsturz – ist die Dreiradvariante des Elektro
Bikes zu empfehlen, die zusätzlich Stabilität gibt. „Die kann
übrigens auch jemand fahren, der gar kein Fahrrad fahren kann – er
braucht einfach nur draufzusitzen und mit ein wenig Gefühl zu
lenken.“
Je nach Bedarf und Modell kann der Nutzer das Rad ganz ohne
Motorunterstützung fahren, sie dazuschalten oder sich ganz darauf
ausruhen, „dann allerdings wird natürlich auch die Batterie
schneller leer“. Diese hält je nach Modell, Fahrer und Fahrweise
zwischen 25 und 200 Kilometer und kann an der Steckdose aufgeladen
werden, bestimmte Varianten lassen sich auch mittels Solarpaneel
wieder einsatzbereit machen.
„Gerade was die Batteriekapazität anbelangt, wird derzeit immer
wieder sehr viel verbessert. In Sachen Pedilecs wird derzeit noch
sehr viel geforscht“, betont Olffers, „in den kommenden Monaten
wird sicher noch sehr viel Neues auf den Markt kommen.“
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