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Sie war die erste Patientin der neuen Klinik: Am Montagmorgen um 7 Uhr stand Francisca Sánchez vor dem Hospital Son Espases, die Türen waren noch verschlossen und mussten erst für sie geöffnet werden. „Ich wollte am ersten Tag lieber etwas zeitiger dort sein”, sagt die Mallorquinerin. Die riesigen Dimensionen der Klinik hätten sie zunächst etwas eingeschüchtert, es sei aber alles glatt gelaufen.

Ganz so glatt lief es für das Personal nicht, das schon am ersten Tag rund 120 Patienten versorgen musste. Probleme mit dem neuen Informatik-System und Terminvergaben, fehlenden Telefonanschlüssen und falschen Steckdosen brachte manchen Krankenhausangestellten ins Schwitzen, ebenso wie die bis zu 360 Meter langen Flure der Gebäude. „Doch wir werden uns sicher schnell an die neue Umgebung gewöhnen”, sagte Augenarzt Santiago Thomás.

Am Dienstag kamen mehr als 380 Patienten in die neue Klinik, am Mittwoch gab es bereits über 400 Anmeldungen zu Untersuchungsterminen. „Viele sind am Anfang unsicher in dieser neuen Umgebung, verlassen die Klinik aber dann zufrieden”, sagt der Leiter der Inspektionsabteilung, Jaume Ferrer. Es habe viel weniger Chaos gegeben als befürchtet. Doch besonders ältere Leute bräuchten am Anfang Orientierungshilfe, dafür habe man extra Personal eingestellt, die insgesamt 20 „Jaquetas verdes” sind zu erkennen an den grünen Jacken. „Wenn die nicht wären, hätte ich mich hier hoffnungslos verlaufen, die Klinik ist ja größer als der Flughafen”, sagte einer der ersten Patienten, Rafael Llabrés.

Vier Buslinien (20, 29, 33 und 34) halten am neuen Krankenhaus, ein Shuttleservice transportiert bei Bedarf Personal und Patienten von Son Dureta nach Son Espases. Wer mit dem Auto kommt, kann zurzeit noch gratis parken. Später werden die unterirdischen Parkplätze sowohl für Patienten als auch für Angestellte kostenpflichtig sein.

Wie groß das Interesse der Bevölkerung an der neuen Klinik ist, zeigten auch die „Tage der offenen Tür”, an denen rund 3500 Neugierige durch die neuen Gebäude geführt wurden.

Über den genauen Umzugstermin für die stationären Patienten sowie den Start von Operationen und der Notaufnahme in Son Espases werde laut Gesundheitsminister Vicenç Thomàs noch in dieser Woche entschieden. Zusammen mit Gewerkschaften und allen Verantwortlichen werde man überlegen, ob der ursprünglich geplante Umzugstermin der Patienten vom 6. bis zum 8. Dezember möglicherweise auf den 17. bis 19. Dezember verschoben werde. „Der Umzug wird erst stattfinden, wenn das medizinische Personal sich dazu bereit fühlt”, sagte Thomàs.