Der Streit um eines der liebsten Freizeitvergnügen
mallorquinischer Rentner ist beigelegt. Das balearische
Innenministerium hat offiziell genehmigt, dass auch weiterhin in
den Senioren-Klubs der Insel Bingo gespielt werden darf. Die
Polizei hatte in der vergangenen Woche drei dieser Einrichtungen
geschlossen. Der Vorwurf: illegales Glücksspiel.
Der General-Direktor der verantwortlichen Behörde ist inzwischen
zurückgetreten: Ihm war vorgeworfen worden, das Vorgehen gegen die
Senioren sei überzogen gewesen.
Laut Innenministerium sind die Rentner-Klubs allerdings
verpflichtet, „gesunden Menschenverstand” anzuwenden, die Einsätze
dürften Centbeträge nicht überschreiten. Der Verband der
Senioren-Vereinigungen beschloss daraufhin, den Maximaleinsatz pro
Bingo-Runde auf 20 Cent zu beschränken. Die Einnahmen dürften
ausschließlich für das Preisgeld sowie für die Deckung der Ausgaben
der Senioren-Einrichtungen genutzt werden. Laut Medienberichten hat
die Polizei Hinweise, dass sich die Betreiber mehrerer dieser Klubs
an den Bingo-Einnahmen bereichert haben.
Der Delegierte der Zentralregierung auf den Balearen, Ramón
Socías, äußerte derweil sein Bedauern über das harsche Vorgehen der
Polizei. Mehrere Senioren hatten sich beklagt, sie seien wie
Kriminelle behandelt worden. Socías: „Die Rentner haben es sich
verdient, Bingo zu spielen. Sie sollen ihren Spaß haben.” Bingo ist
ein in Spanien populäres Glücksspiel, bei dem jeder Teilnehmer
einen Gewinnschein mit mehreren aufgedruckten Zahlen bekommt. Aus
einer Trommel werden nun Nummern gezogen, die es zu markieren gilt.
Wer seinen Schein als Erster komplett hat, ruft laut „Bingo” und
hat gewonnen.
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