Diesmal ging es um Liebe, Lust,
Leidenschaft, Eifersucht und Tod – und natürlich um klassische
Musik mit talentierten Musikern und schönen Stimmen. Im achten
Festivaljahr der Konzertreihe „Festival Música Mallorca“
präsentierten die Veranstalter – der künstlerische Direktor Toyo
Masanori Tanaka und der geschäftsführende Direktor Wolf D. Bruemmel
– dem Publikum beim Eröffnungskonzert am vergangenen Samstag einen
besonderen Leckerbissen. Die „Cavalleria Rusticana“, eine Oper in
einem Akt des italienischen Komponisten Pietro Mascagni, gilt als
eine der leidenschaftlichsten Geschichten in der Welt der
Klassik.
Grundlage des Librettos war einst die gleichnamige Tragödie des
Schriftstellers Giovanni Verga. Es geht um die sizilianische
Bauernehre, und die Mezzosopranistin Rita Kapfhammer – vielen
Besuchern des Abends schon aus früheren Auftritten im Teatre
Principal bekannt – konnte diesmal nicht nur ihre große Stimme,
sondern auch ihr dramatisches Talent beweisen. Die betrogene,
verzweifelte Santuzza erhielt ebenso begeisterten Beifall wie die
vier weiteren Darsteller der Oper: der mexikanische Tenor Joel
Montero in der Rolle des Ehebrechers Turiddu, die spanische
Mezzospranistin Anna Alàs i Jove als verführerische Lola, Bariton
Gregor Dalal als gehörnter und zum Schluss rächender Ehemann, sowie
Silvia Corbacho, ebenfalls Mezzosopranistin und früher langjährige
künstlerische Direktorin des Teatre Principal, als „Mamma Lucia“.
Unterstützt von den großartigen „Brandenburger Symphonikern“ und
dem Chor „Capella Mallorquina“ - wie immer unter der Leitung des
Dirigenten José María Moreno - erlebten die Zuschauer des
Eröffnungskonzertes eine Darbietung, an der auch die Künstler
sichtlich Freude hatten.
Ob es an dem spanischen Weltklasse-Violinisten Alejandro
Bustamante lag, dass am Samstag deutlich mehr Spanier im Publikum
waren als in den Jahren zuvor, war ein viel diskutiertes Thema
während der Pause. Der Solist sorgte jedenfalls in ausverkauftem
Haus mit seinem Auftritt in der „Symphonie Espagnole“ (D-Moll, Op.
21) für begeisterte „Bravo-Rufe“ aus dem Parkett und den Rängen.
Der französische Komponist Edouard Lalo setzte in seinem Werk mit
fünf Sätzen auf spanische Themen und spanisch geprägte Intermezzi.
Die Darbietung gefiel den Konzert-Besuchern so sehr, dass sie
darüber leider die Bitte der Veranstalter übersahen, zwischen den
Sätzen nicht zu applaudieren.
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