Der 56-Jährige leidet an der Parkinson-Krankheit. Parkinson, die
langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die auch als
„Zitterkrankheit” bezeichnet wird, ist trotz medizinischer
Fortschritte immer noch unheilbar. Nach Jahren des Schweigens und
Verheimlichens geht der Fernsehmann inzwischen offen mit seiner
Situation um.
„Wenn ich vor der Kamera stehe, dann merkt man nicht viel.
Manchen fällt meine Körperhaltung auf”, so Stützer im Gespräch mit
MM. Trotzdem ist bald Schluss mit den TV-Einsätzen für Vox.
Seit 15 Jahren moderiert er für den Privatsender „auto mobil” (hieß
früher „auto motor und sport tv”). Ende des Jahres zieht Stützer
sich vom Bildschirm zurück.
An diesem Sonntag, 17. Oktober, wird um 17 Uhr die 750. Sendung
des Auto-Magazins ausgestrahlt. Anlässlich des Jubiläums
präsentiert Stützer seine Nachfolgerin Birte Karalus, mit der er
noch bis Ende des Jahres zusammen moderiert. Für die Aufzeichnung
des Magazins fliegt Stützer von Mallorca nach Deutschland, kehrt
dann gleich wieder auf die Insel zurück. Denn ein Stadthaus in
Pollença ist seit 2003 die zweite Heimat des Bonners. „Hier geht es
mir besser als zu Hause”, meint er in Bezug auf seine Krankheit.
„Wenn ich hier bin, reduziere ich die Menge der Medikamente.
Normalerweise gebe ich 1600 Euro im Monat für Tabletten aus.” Im
November 2004 erfuhr Peter Stützer, dass er an Parkinson leidet.
„Am Anfang hatte ich nur wenige Probleme. Das kommt im Laufe der
Zeit.” Stützer behielt die Diagnose für sich. Als Kranker ist man
im Fernsehen schnell weg vom Fenster, das war sein Gedanke.
Im Mai vergangenen Jahres führte Stützer dann ein Interview mit
Torwart Robert Enke, das er seit dessen Selbstmord im November in
einem anderen Licht sieht. „Die Sache mit Enke hat mich sehr
mitgenommen. Das ließ mich irgendwie nicht los. Letztlich haben wir
beide aus Furcht vor der Öffentlichkeit geschwiegen.” Peter Stützer
wählte einen anderen Weg als Enke. Er setzte sich Ende des Jahres
in seinem Haus in Pollença an den Schreibtisch, ließ sein Gespräch
mit Enke Revue passieren und „outete” sich als Parkinson-Kranker.
Der Artikel des Journalisten, der für mehrere Medien schreibt,
erschien in der „Welt”. „Es war das wichtigste Stück, das ich in
meinem Leben geschrieben habe”, weiß der Autor. Unter anderem heißt
es in dem Artikel „Das Verschweigen hält gefangen, das Darüberreden
befreit” und „So unbegreiflich Robert Enkes Tun auch war, es hat
mir einen anderen Weg gewiesen”.
Seinem Sender wird Peter Stützer auch nach dem bevorstehenden
Abschied vom Bildschirm treu bleiben. Geplant ist, dass er künftig
Kolumnen für den Internet-Auftritt von Vox verfasst. Stützer will
auch weiterhin Interviews führen und für Printmedien schreiben. „Da
ich aber nicht mehr vor Ort sein muss, verbringe ich vielleicht
mehr Zeit auf Mallorca.”
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