Dem Volksmund zufolge markiert der Puig
de Galatzó den Beginn des Tramuntana-Gebirges. Der Berg ist der
südlichste Eintausender Mallorcas, in Richtung Norden bis zum Cap
de Formentor türmen sich fast 100 Kilometer Fels.
Der Legende nach trafen sich auf dem Gipfel einst die drei
Herren der angrenzenden Landgüter zur regelmäßigen Lagebesprechung
– keiner von ihnen musste seinen Grund und Boden verlassen, heißt
es. Auch heute liegt der Gipfel exakt an dem Punkt, an dem die drei
Gemeinden Puigpunyent, Calvià und Estellencs aneinandergrenzen.
Aber auch als Hort des Schreckens spielt der Galatzó eine Rolle im
kollektiven mallorquinischen Gedächtnis. So soll hier nachts der
„Comte Mal”, der „Graf des Bösen” auf einem schwarzen Pferd sein
Unwesen treiben.
Wer sich bei strahlendem Sonnenschein zur Besteigung aufmacht,
bekommt von derlei bedrückender Stimmung aber gar nichts mit. Im
Gegenteil: Der Puig de Galatzó eignet sich hervorragend für eine
nicht allzu schwere Bergwanderung. Denn obwohl er mit seinen 1027
Metern zu den höchsten Gipfeln Mallorcas gehört, kann man in einer
guten Stunde oben sein. Zumindest, wenn man nicht den langen
Aufstieg über Estellencs wählt, sondern den kurzen über
Puigpunyent.
Von der Hauptstraße des Bergdorfes folgt man mit dem Auto der
Ausschilderung in Richtung „Reserva Puig de Galatzó”. Der Weg führt
zunächst durch Nebenstraßen des Ortes und dann in Kurven stetig
ansteigend in Richtung Puig de Galatzó. Nach etwa 3'4 Kilometern
liegt rechterhand die Finca „Es Cucui”.
Hier folgt man nicht mehr dem Schild zum Abenteuerpark „Reserva
Puig de Galatzó”, sondern hält sich rechts. Nach rund 1'1
Kilometern gelangt man zu einem alten Steinbruch (rechterhand). Die
Straße ist hier wegen zahlreicher Schlaglöcher mit Vorsicht zu
befahren. Zirka 200 Meter weiter ignoriert man einen Abzweig nach
links, nach weiteren 500 Metern gilt es, rechts abzubiegen.
Von hier geht es 200 Meter bergauf bis zur Font des Pi. Nur das
gemauerte Becken der einstigen Quelle ist noch zu sehen, Wasser
sprudelt hier höchstens nach starken Regenfällen. Hier, bereits auf
mehr als 500 Metern Höhe, kann das Auto bis zur Rückkehr stehen
bleiben.
Ein ausgewaschener Pfad führt nun rund 100 Meter bergauf bis zu
einem Abzweig nach rechts – ein von Menschenhand aufgeschichteter
Steinturm markiert die Stelle. Solche „Steinmännchen” begleiten die
Wanderer bis auf den Gipfel und sind als Wegweiser
unverzichtbar.
Durch einen Steineichenwald geht es weiter, bis rechterhand ein
Aussichts-turm der Bergwacht auftaucht, der Weg schlängelt sich nun
links durch karger und felsiger werdende Buschlandschaft. Von hier
aus sind es etwa zehn Minuten bis zu einem mit zwei „Steinmännchen”
markierten Abzweig. Nun geht es auf einem schmalen Pfad am Berghang
entlang bis zu einem rund 50 Meter breiten Geröllfeld, das
überquert wird.
Nach weiteren 20 Minuten gelangt man an eine Wegkreuzung.
Geradeaus führt der Weg nach Estellencs, linkerhand folgt das
letzte Stück auf den Gipfel. Nun wird es steiler, steiniger, aber
auch immer schöner. Der Blick reicht bereits tief in die
umliegenden Täler und weit über das Meer.
Die letzten Meter bis zum Gipfel heißt es: über Felsen klettern.
Hier müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Achtung: Ist das
Wetter feucht, ist es hier glitschig. Den Lohn für die Anstrengung
aber gibt es gleich darauf: Der Rundumblick, der sich dem
Bergsteiger vom Gipfel bietet, entschädigt für die Mühen.
PUIG de GALATZÓ
Höhe: 1027 Meter
Lage: Der Puig de Galatzó liegt genau dort, wo sich die drei
Gemeinden Puigpunyent, Calvià und Estellencs treffen.
Anfahrt: Der kürzeste Weg auf den Puig de Galatzó führt über
Puigpunyent. Von dort geht es zur Font des Pi, wo man das Auto
abstellen kann.
Aufstieg: Von der Font des Pi geht es rund eineinhalb
Stunden bergauf, zum Teil über Fels. Der Weg ist mit Wegweisern und
"Steinmännchen" markiert. Wanderstiefel sind unverzichtbar.
Aussicht: Bei klarem Wetter ist Palma gut zu sehen, ebenso
wie Estellencs und Puigpunyent.
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