Die Balearen-Regierung hat die Fristen für Einsprüche gegen die
Sanierungspläne für die Playa de Palma doch verlängert. Privatleute
haben nun bis 23. Oktober Zeit, ihre Einwendungen zu formulieren
(bislang 6. Oktober), die betroffenen Gemeinden bis 9.
Dezember.
Damit zeitigten die lautstarken Proteste von Anwohnern der
Strandzone zum zweiten Mal Erfolg. Wie berichtet, hatte
Ministerpräsident Francesc Antich bereits zuvor die geplanten
Enteignungen für einen Boulevard in Can Pastilla gestoppt und eine
Revision der Pläne angekündigt.
Bekanntlich soll die Playa de Palma mit Milliardenaufwand für
die Zukunft fitgemacht werden. Das Vorhaben wird als Pilotprojekt
für andere in die Jahre gekommene Urlaubsregionen in Spanien
gewertet. Beobachter beklagen jedoch, dass die Politik bei diesem
Abenteuer „vergessen” hat, die Bevölkerung mitzunehmen.
Das musste vergangene Woche auch Palmas Oberbürgermeisterin Aina
Calvo erfahren: Sie erlebte die turbulenteste Ratssitzung des
Jahres. Einige Dutzend Anwohner der Playa de Palma demonstrierten
lautstark gegen die ihrer Meinung nach untätige Alkaldin. „Wann
enteignen sie dein Haus?” – nur einer von vielen Zwischenrufen. Die
Stimmung war zeitweise so gereizt, dass der Ordnungsdienst
eingreifen musste.
Inzwischen ist „Konsens” das Wort der Stunde. Die Überarbeitung
der Playa-Pläne, so betont die Balearen-Regierung, soll mit allen
politischen Kräften abgestimmt werden. Man ist zuversichtlich, sie
Ende des Jahres vorstellen zu können. Ob die Konsens-Linie Bestand
hat, ist allerdings fraglich: Am 29. Mai 2011 sind Regional- und
Kommunalwahlen. (jog)
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